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Garten-Kolumne: Im Februar wird der Gemüsegärtner aktiv

Garten-Kolumne

Im Februar wird der Gemüsegärtner aktiv

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    Die Wahl des richtigen Topfes ist wichtig für das Wachstum.
    Die Wahl des richtigen Topfes ist wichtig für das Wachstum. Foto: Franziska Koark, dpa

    Der Januar hat uns die kürzesten Tage zu bieten, oftmals auch noch Grau in Grau. Ab Maria Lichtmess am 2. Februar werden die Tage dann merklich länger, und oft wecken dann einige Sonnentage schnell heftige Frühlingsgefühle in uns Gärtnern. Doch leider müssen wir auch im Klimawandel weiterhin mit Frosttagen bis Mitte Mai rechnen! 

    Je später wir aussäen, umso mehr Licht hat die Kinderstube mit unseren sommerlichen Fruchtgemüsen. Daher empfiehlt sich jetzt noch etwas Geduld. Lediglich Artischocken konnten im Januar ausgesät werden. Jetzt im Februar kann es losgehen mit Paprika und Chili. Mit Tomaten wartet man lieber noch bis März, und Gurken und Kürbis sollten frühestens an Georgi (23. April) in die Erde. 

    Am besten sät man Querreihen im Abstand von zwei bis drei Zentimetern in flache Saatschalen, die mit (nährstoffarmer) Aussaaterde befüllt sind. Diese Schalen befeuchtet man, deckt sie lose mit Folie ab und stellt sie warm bei Zimmertemperatur. Sobald sich die ersten Blättchen entfalten, stellt man um an ein helles Südfenster, direkt an die Scheibe. 

    Eis-Stiele aus Holz leisten gute Dienste

    Haben sich die beiden Keimblätter voll entwickelt, pikiert man um in Einzeltöpfchen, am besten in Multitopfplatten. Die kommen wiederum ans helle Fenster. Dort hält man sie nur leicht feucht, keinesfalls triefnass. 

    Wer viele Arten und Sorten pflegen will, braucht viele Etiketten. Für Saatkisten und Anzuchttöpfchen schneide ich feste Plastikstreifen aus Plastikverpackungen. Sie lassen sich mit wasserfestem Filzschreiber, aber auch oft gut mit einem weichen Bleistift beschriften. Gut geeignet für diese kleinen Töpfchen sind auch die Holzgriffe von Stieleis. 

    Für größere Töpfe oder ganze Kisten und natürlich später fürs Gartenbeet eignen sich zugeschnittene Holzlatten von Salat- oder Erdbeersteigen, die man sich im Supermarkt geben lassen kann. Sie sollten mindestens zehn Zentimeter im Boden stecken, sonst mischen sie die Amseln oft durcheinander.

    Fleischtomaten gedeihen nur bei besten Bedingungen

    Von Chilis braucht man nur wenige Pflanzen. Hat man die Sämlinge nur in überschaubarer Zahl, kann man sich besser um sie kümmern, alle bekommen einen Premiumplatz direkt an der Fensterscheibe. Beim Paprika sind sogenannte Snacksorten besonders zu empfehlen. Das sind Sorten mit besonders gutem Aroma, aber nur mittelgroßen Früchten. Solche Sorten gelingen viel zuverlässiger als die großen Blocksorten, wie man sie aus dem Supermarkt kennt. 

    Die eher mäßig stark wachsenden, aber reich fruchtenden Snacksorten eignen sich nicht nur für den sonnigen Garten, sondern auch für Kübel oder Kisten auf dem Balkon. Unter den Tomaten reifen kleinfruchtige Cocktailsorten am schnellsten. Für pfundschwere Fleischtomaten braucht man allerbeste Bedingungen und gute Pflege, sonst setzen sie nur spät und spärlich Früchte an. Unter den Gurken gibt es ebenfalls Snacksorten, die kurze und besonders zarte Früchte ansetzen.

    Gurken, Kürbis und Zucchini sät man erst in der letzten Aprilwoche aus, weil sie sehr schnell wachsen. Den Umzug in den Garten ab Mitte Mai überstehen kleine Setzlinge viel besser als überlang gewachsene. Und wer die Anzucht ganz versäumt – Fachgeschäfte bieten meist eine reiche Sortenauswahl zur Pflanzzeit. 

    Zur Person: Marianne Scheu-Helgert ist gelernte Gärtnerin. Sie leitete bis zu ihrem Ruhestand die Bayerische Gartenakademie. 

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