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Haustier: Sind Treppen schädlich für den Hund?

Haustier

Sind Treppen schädlich für den Hund?

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    Treppen und Hunde? Bei manchen Hunde-Rassen ist Vorsicht geboten.
    Treppen und Hunde? Bei manchen Hunde-Rassen ist Vorsicht geboten. Foto: K.THALHOFER

    „Lassen Sie den Welpen auf gar keinen Fall Stiegen gehen! Das ist absolut schädlich für die Hüfte!“ Haben Sie diesen Satz auch schon zu hören bekommen? Vielleicht vom Züchter? Oder von Bekannten auf der Hundewiese? Vor allem Welpenbesitzer sind dann in Sorge, man will ja nichts falsch machen bei der Entwicklung des neuen, süßen Mitbewohners. Viele halten sich dann strikt an die Anweisung, stoßen aber speziell bei großen Rassen schnell an ihre eigenen körperlichen Grenzen. Ein Golden Retriever beispielsweise wiegt mit sechs Monaten gut 20 Kilogramm. Zeit, etwas Klarheit in die vielen Erzählungen rund ums Treppensteigen zu bringen.

    Ein einfaches Ja oder Nein als Antwort auf die Frage, ob Stufen schädlich sind für Hunde oder nicht, kann ich leider nicht anbieten. Für eine seriöse Beurteilung muss man sich die Sache schon genau ansehen und viele Faktoren berücksichtigen. Auf Hundeseite sind beispielsweise Fragen wie diese wichtig: Ist der Hund noch im Wachstum? Wie groß ist er jetzt und wie groß wird er werden? Zu welcher Rasse gehört er? Handelt es sich um einen Senior? Gibt es schon Probleme mit den Gelenken? Hinzu kommen die Umstände: Wie sind die Stufen beschaffen, die der Hund gehen soll? Wie viele sind es? Und wie oft soll er sie bezwingen?

    Pauschales Stiegenverbot nicht notwendig

    Die Erfahrung von Experten hat gezeigt, dass ein pauschales Stiegenverbot für Welpen nicht notwendig ist. Aber: Bis zum Alter von sechs Monaten gibt es kein rauf-runter, rauf-runter, rauf-runter, sondern nur kontrolliertes Gehen mit Augenmaß, anfangs am besten mit Leine und Brustgeschirr. Dabei gilt es zu beachten, dass sich der Hund beim Aufwärtsgehen nicht auffällig verdrehen oder Schwung holen muss, um die nächste Stufe zu erreichen. Bei mittelgroßen Hunden ist das im Normalfall kein Problem. Wirkt die Bewegung aber unnatürlich, ist es sinnvoll, den jungen Hund auf den Arm zu nehmen. Dafür kann man als Hundehalter schnell ein gutes Auge entwickeln.

    Lebenslange Vorsicht ist aber bei jenen Hunden geboten, die kurze Beinchen und einen langen Rücken haben. Dackel oder Bassets zum Beispiel müssen den Rücken oft stark durchbiegen, wenn sich Vorder- und Hinterpfoten auf verschiedenen Stufen befinden. Das belastet die Bandscheiben. Bei kleinen, langen Hunden sollte das Treppengehen abwärts wie aufwärts darum auf ein Minimum begrenzt werden.

    Vorsicht: Dackel, Basset, Labrador

    Apropos abwärts: Es gibt viele Hunderassen, Labradore zum Beispiel, mit genetisch bedingten Ellbogenproblemen. Wegen der Belastung der Ellbogengelenke sollten sie Abwärtsstufen vermeiden. Geht der Hund aufwärts und abwärts gerade und kontrolliert, kommt es selten zu Problemen.

    Tipps für kontrolliertes Stiegengehen haben Hundetrainer parat. Übrigens: Hüftschäden durch Treppen konnten wissenschaftlich bislang noch nicht nachgewiesen werden, Hüftschäden durch schlechte Zucht, die mehr auf Optik als auf Gesundheit abzielt, allerdings schon. Wer sich unsicher ist, bespricht das Thema am besten direkt mit dem Tierarzt.

    Zur Autorin: Tanja Warter ist Tierärztin. Seit zehn Jahren verknüpft sie die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.

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