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Hund und Katze: Sind Versicherungen für Haustiere ratsam?

Hund und Katze

Sind Versicherungen für Haustiere ratsam?

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    Eine Krankenversicherung für den Vierbeiner? Die Prämien sind meist recht hoch, eine Pflicht ist die Versicherung nicht.
    Eine Krankenversicherung für den Vierbeiner? Die Prämien sind meist recht hoch, eine Pflicht ist die Versicherung nicht. Foto:  Kirsten Neumann, dpa

    Tierarztkosten können für Haustierhalter eine massive finanzielle Belastung darstellen. Oft wird daher zu einem Versicherungsschutz geraten. Doch nicht für alle kommt das in Frage. Wichtig ist zu wissen, welche Versicherungen es gibt, welche Leistungen dadurch abgedeckt sind und was man bei einem Vertragsabschluss beachten sollte. 

    Hunde- und Katzenhalter haben in Deutschland die Möglichkeit, Operationskosten- und Krankenvollversicherungstarife abschließen, wobei der Neuabschluss meist nur für gesunde Tiere bis zu einem gewissen Alter möglich ist. Das Höchsteintrittsalter liegt je nach Anbieter bei etwa drei bis neun Jahren. Bei älteren Tieren ist mehrheitlich eine individuelle Anfrage nötig, ob ein Vertragsabschluss überhaupt möglich ist. Zudem gibt es in der Regel eine anbieterbedingte Wartezeit, die bis zu drei Monate beträgt und nur sehr selten entfällt beziehungsweise bei bestimmten Erkrankungen sogar bis zu 18 Monate betragen kann.

    Operationskostenversicherung und Krankenvollversicherung für Tiere

    Einen Vertrag für erkrankte Tiere zu bekommen gestaltet sich oftmals als schwierig und hängt insbesondere von den Vorerkrankungen ab. Bei Erkrankungen können sich Versicherer zudem vorbehalten, eine höhere Prämie zu verlangen, die Krankheit vom Vertrag auszuschließen oder den Antrag abzulehnen. 

    Eine Operationskostenversicherung deckt die Tierarztkosten für operative Eingriffe nach Unfall oder Krankheit ab. Zusätzlich meist auch Diagnose- und Nachsorgekosten. „In der Regel werden zumindest die Kosten für den letzten Untersuchungstag vor einer Operation erstattet, wobei es auch Angebote ohne Begrenzung gibt. Die Kosten für eine Nachbehandlung werden meistens auf eine bestimmte Anzahl von Tagen beschränkt, die das Tier ab dem ersten Tag nach einer Operation noch behandelt wird. 

    Zudem werden auch die Kosten für eine mögliche stationäre Unterbringung erstattet“, erklärt Julia Alice Böhne von der Hamburger Verbraucherschutzorganisation Bund der Versicherten. Ein Manko sei allerdings die Übernahme von Kosten medizinisch nicht notwendiger Behandlungen, wie bei Vorsorgeuntersuchungen oder Kastrationen und Sterilisationen. Denn diese würden von Versicherern bei Operationskostenversicherungen häufig nicht erstattet.

    Unterschiede in Prämienhöhe und Leistungsumfang

    Hier biete die Krankenvollversicherung im Vergleich zur Operationskostenversicherung einen wesentlich umfangreicheren Versicherungsschutz. „Enthalten sind neben der Erstattung von Operationskosten auch tierärztliche ambulante und stationäre Heilbehandlungen. Auch werden häufig eingeschränkte Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen bis zu einem festgelegten niedrigen Betrag eingeschlossen“, so Böhne. Allerdings gelte es für Tierbesitzer zu bedenken, dass bei Krankenvoll- und auch Operationskostenversicherungen oft maximale Erstattungsgrenzen je Versicherungsjahr vorgesehen sind. Dies betreffe auch einige Krankenvollversicherungsanbieter, die grundsätzlich eine unbegrenzte Erstattung bieten. 

    „Vielfach wird die Prämie in der Krankenvollversicherung, zum Beispiel bei Hunden, ab einem bestimmten Alter des Tieres automatisch jährlich um einen bestimmten Prozentsatz erhöht“, erklärt Böhne. Bei einem dreijährigen, großen Mischlingshund koste die Jahresprämie einer Krankenvollversicherung mit hohem Leistungsniveau demnach bis zu 939 Euro. Bei der Operationskostenversicherung entstünde eine jährliche Prämie von bis zu 398 Euro. Zudem sehen manche Tarife in der Krankenvollversicherung eine Selbstbeteiligung vor. Die meisten Anbieter von Operationskostenversicherungen verzichten allerdings auf eine Selbstbeteiligung. 

    „Der Abschluss einer Tierkrankenversicherung kann allenfalls in Einzelfällen hilfreich sein, da die Angebote der Tierkrankenversicherer teuer und schwer verständlich sind“, sagt Böhne. Eine Tierkrankenvoll- und eine Operationskostenversicherung gehörten eher zu den weniger wichtigen Versicherungen. Deutlich wichtiger sei etwa eine Tierhalterhaftpflichtversicherung, die den Halter vor Schadensersatzansprüchen schützt, sollte etwa der Hund anderen Schaden zufügen

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