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Familie: Ein Familienurlaub mit dem Rad? So wird er zum vollen Erfolg

Familie

Ein Familienurlaub mit dem Rad? So wird er zum vollen Erfolg

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    Schöne Erlebnisse garantiert: Doch eine Radtour mit der ganzen Familie muss gut vorbereitet sein.
    Schöne Erlebnisse garantiert: Doch eine Radtour mit der ganzen Familie muss gut vorbereitet sein. Foto: David Hughes, dpa (Symbol)

    Weniger ist mehr – heißt die Devise. Kinder lieben Radfahren, aber nicht unbedingt stunden- und kilometerlang. Sie brauchen Abwechslung, wollen Wettrennen fahren, Häuser zählen oder einfach zwischendurch nur am Wasser spielen. Wie bereite ich nun eine Radtour mit der ganzen Familie vor?

    Sternfahrt oder Radwanderung?

    Das ist die Frage, wenn jemand mehrere Tage radeln möchte. Sind die Kinder noch klein, ist es von Vorteil, sich ein festes Quartier zu suchen. Zum Beispiel ein Urlaub auf dem Bauernhof. Von dort können dann einzelne Radtouren unternommen werden. Zudem lässt sich problemlos ein Ruhe-, Bade- oder Wandertag einlegen. Mit Kindern ab etwa acht Jahren dürfen es auch mehrtägige Radreisen von Ort zu Ort sein. Die Kleinen sollten jedoch schon sicher Radfahren können. Spannend und preiswert sind Touren mit Übernachtung im Zelt. Wer es bequemer vorzieht, bucht bei einem Radreiseveranstalter eine spezielle Familientour mit Hotelübernachtung, Verpflegung, Gepäcktransport und nicht allzu langen Tagesetappen zwischen 20 und 30 Kilometern.

    Ausrüstung

    Technisch einwandfreie, verkehrssichere und gut gewartete Fahrräder sind die Grundvoraussetzung für jede Fahrradtour. Bei Kindern haben sich auf Radreisen Mountainbikes mit Zusatzausstattung nach StVO (Schutzbleche, Beleuchtung etc.) bewährt. Für kleinere Kinder ist ein Rad mit Rücktrittbremse ratsam. Außerdem sollte das Signalfähnchen nicht fehlen.

    Kinder müssen noch mehr als Erwachsene wetterfest ausgerüstet sein. Das heißt: Zur Ausstattung gehören unbedingt Helm, Radhandschuhe, Regenkleidung, Sonnenhut, Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor, Fleecepulli und eine ausreichend große Trinkflasche. Auch Spielzeug für unterwegs und der tägliche Proviant dürfen nicht fehlen. Am Erwachsenenrad haben sich zur besseren Kontrolle der Gruppe Rückspiegel bewährt.

    Tourenplanung vor dem Familienurlaub

    Vor der großen Tour müssen die Kinder die wichtigsten Verhaltensregeln im Verkehr kennen und üben. Das A und O sind die Vorfahrtsregeln mit „Rechts vor links“ etc. Beim Lernen sollte ein Erwachsener vorfahren.

    Bei der Planung heißt das Motto „Spaß statt Leistung“. Etappenlänge und Streckenbeschaffenheit müssen kindgerecht sein. Je kleiner die Kinder umso autofreier muss die Strecke sein. Unbedingt viele Pausen zum Erholen und Spielen einplanen – nur ausgeruhte Radler haben Spaß an der Tour. Ideal ist es, wenn in der Nähe der Radroute eine Bahnlinie verläuft und die ganze Familie notfalls in den Zug umsteigen kann.

    Ein sehr hilfreiches Instrument sind die Online-Radroutenplaner der Bundesländer. Damit kann man sich – fast wie bei der Routenplanung fürs Auto – eine passende Radroute von A nach B ausrechnen lassen, auch mit unterschiedlichen Anforderungsprofilen. Für die gewünschten Routen werden sogenannte GPX-Tracks generiert, die man mittels einer App auf sein Smartphone oder auf ein Outdoor-Navigationsgerät überträgt. Der GPX-Track zeigt dann am Display immer, wo es langgeht, zum Teil auch mit Sprachsteuerung. Aber nicht die Ersatzakkus oder Powerbanks fürs Handy vergessen, damit unterwegs nicht der Strom ausgeht. Spezielle Familienradtouren finden sich unter anderem auch auf Tourenportalen wie Komoot oder auf den Landesroutenplanern von Baden-Württemberg und Bayern.

    Mit Kindern sicher auf Tour

    Bei zwei Erwachsenen mit Kindern sollten die Erwachsenen am Anfang und Ende der Gruppe fahren. Außerdem sollten sie Vorbild sein und auch mit Helm fahren. Besondere Vorsicht beim Überqueren von Straßen: möglichst nur ampelgesicherte Überwege benutzen.

    Vorsicht vor Überforderung durch zu schnelles Tempo: Kinder sind gern mit Eifer dabei, überschätzen allerdings dabei oft ihre Leistungsfähigkeit. Der Langsamste bestimmt die Geschwindigkeit. Kinder sollten möglichst nicht allzu viel Gepäck transportieren. Und bei Gegenwind fährt der Stärkste vorne. An Steigungen lieber mal absteigen und schieben.

    Radregionen für Familien

    Flach und möglichst autofrei sollte das Radelrevier sein. Wie etwa das südliche Ostfriesland entlang der 150 Kilometer langen Deutschen Fehnroute mit ihren Wiesen und Windmühlen, Schleusen und Kanälen. Damit es für die Kinder nicht zu beschaulich wird, empfiehlt sich für einige Streckenabschnitte „Paddel und Pedal“. Das heißt, das Rad wird für einige Kilometer mit dem Boot getauscht – Fortbewegung auf statt neben dem Kanal.

    Kaum eine andere Region Deutschlands ist so gut auf Radler eingestellt wie das Münsterland. Tausende Kilometer an Radelwegen warten auf Groß und Klein. Selbst mit kleinen Kindern im Kindersitz oder im Anhänger lassen sich dort viele interessante Routen befahren. Nicht umsonst heißt die Region Radelpark Münsterland.

    Ein Tipp in Bayern ist der Fluss Altmühl. Vom Altmühlsee bis Kelheim verläuft der Altmühltal-Radweg, insgesamt 167 Kilometer, direkt am Ufer. Zur Abwechslung kann die Radelfamilie einen Teil der Strecke auf dem Schiff zurücklegen, zum Beispiel als Finale die Strecke zwischen Riedenburg und Kelheim.

    Hilfreiche Adressen

    • Familien-Radreisen, z. B. bei www.rueckenwind.de, www.pedalo.com und www.radweg-reisen.com
    • Radurlaub auf dem Bauernhof, www.landreise.de
    • Tourenplanung: www.radroutenplaner-deutschland.de
    • Tourenportale: www.komoot.de, www.radfahren-bw.de/radtouren-baden-wuerttemberg/familien-radtouren
    • Ostfriesland Tourismus, Tel. 0491/91969660, www.ostfriesland.de/mein-ostfriesland/radurlaub.html, www.deutsche-fehnroute.de
    • Altmühltal, Tel. 08421/9876-0, www.naturpark-altmuehltal.de/altmuehltal-radweg/
    • Münsterland Tourismus, Tel. 02571/949392, www.muensterland.com/tourismus/themen/radfahren-muensterland
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