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Tierkolumne: Was tut man mit fremden Katzen im eigenen Garten?

Tierkolumne

Was tut man mit fremden Katzen im eigenen Garten?

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    Nicht allen ist der Besuch einer fremden Katze im Garten willkommen.
    Nicht allen ist der Besuch einer fremden Katze im Garten willkommen. Foto: Monika Skolimowska, dpa

    "Jeden Abend gegen 19 Uhr ist sie da. Ich kann fast die Uhr nach ihr stellen", erzählte mir soeben ein tierliebender Herr. "Eine grau getigerte Katze kommt in unseren Garten und besucht uns." Eine Erfahrung, die so oder ähnlich wohl jeder Gartenbesitzer schon gemacht hat. Daraus ergeben sich viele Fragen. Streicheln? Füttern? Wie geht man um mit einer Besucherkatze? Und warum kommt sie überhaupt? 

    Freigängerkatzen haben Reviere, die sich speziell in dicht besiedelten Gegenden auch überschneiden. Katzen legen untereinander genau fest, wer zu welcher Uhrzeit welchen Weg durch das gemeinsam bewohnte Areal benutzen darf. Das funktioniert, indem jede Katze während ihres Streifzugs Markierungen absetzt. Daran können die Artgenossen ablesen, wer zuletzt im Revier war, und erfahren außerdem auch, wie lang das her ist. So ist es zu erklären, dass verschiedene Katzen zu unterschiedlichen Zeiten durch den Garten huschen.

    Fremden Katzen sollte man Zeit lassen

    Manche Katzen sind aber neugieriger. Sie legen sich ins Gras, beobachten die fremden Menschen und suchen Nähe, wenn sie merken, dass keine Gefahr droht. Man darf der Katze dann getrost unterstellen, dass sie darauf hofft, für sich etwas Positives aus der Begegnung zu ziehen. Aber Vorsicht: Wenn man auf eine fremde Katze zugeht, kann sie sich schnell bedrängt fühlen. Daher sollte man besser abwarten, bis sie von ganz allein Körperkontakt sucht und etwa das Köpfchen am Bein reibt. Dann kann man sie vorsichtig zwischen den Ohren kraulen – an anderen Körperstellen besser nicht, denn wenn man versehentlich an eine empfindliche Stelle gelangt, kann die Stimmung im Nullkommanichts radikal umschlagen.

    Mag die Katze die Streicheleinheiten, kommt sie in Zukunft wahrscheinlich häufiger vorbei. Dann wächst bei vielen Menschen der Wunsch, ihr etwas Feines zum Fressen anzubieten. Doch wenn die Katze gesund und gut genährt ist, gibt es dafür keinen Grund. Im Gegenteil: Der Besitzer wird später vielleicht besorgt sein, wenn sein Liebling daheim nichts mehr frisst. Oder die Katze bedient sich ab sofort an zwei Orten und wird dicker und dicker. Oder es schmeckt beim Gastgeber so gut, dass sie gar nicht mehr heimgehen will. Darum sollte man eine Besucherkatze besser nicht füttern. Auch die Wohnung sollte tabu bleiben, sonst könnte es Irritationen geben, wo die Katze grundsätzlich hingehört. 

    Kaffeesatz soll gegen ungewünschten Besuch helfen

    Manchmal ist Katzenbesuch auch problematisch. Die Verwendung des fremden Gartens als Katzenklo gehört zu den besonders häufigen Konflikten zwischen Mensch und Katze. Was man versuchen kann: Kaffeesatz ausstreuen, Teebaumöl verdünnen und versprühen und für Unruhe im betroffenen Bereich sorgen – Gartensessel hinstellen, kleine Windräder in die Wiese stecken oder Ähnliches. Ein Patentrezept gibt es nicht, aber meist ist ein Ende in Sicht, denn Katzen strukturieren ihre Streifzüge und Alltagsgewohnheiten immer wieder um – vor allem, wenn andere Artgenossen ins Revier kommen. 

    Zur Person: Tanja Warter ist Tierärztin und verknüpft seit Jahren die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.

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