Als Bayern noch ein Bauernstaat war
Raphael Gerhardt beleuchtet in Günzburg die Entwicklung der Landwirtschaft von 1945 bis 1975
Nach dem Krieg war Bayern eines der ärmsten Bundesländer. Über die Jahrzehnte haben sich die Vorzeichen geändert. Aus dem einstigen Agrarstaat ist ein Industrie- und Dienstleistungsstandort erster Güte geworden. Verbunden freilich mit dramatischen Folgen für die Landwirtschaft. Bei einem Vortrag im Rahmen des Geschichtsforums Günzburg schilderte Stadtarchivar und Museumsleiter Raphael Gerhardt die Entwicklung der bayerischen Landwirtschaft in den Jahren von 1945 bis 1975, auch mit Bezügen zum Landkreis Günzburg. Und er beleuchtete die vielfältigen Bemühungen der bayerischen Politik, den einstmals sogenannten Nährstand zukunftsfähig zu machen. Doch der Wandel war und ist nicht aufzuhalten. Zum Nachteil vor allem der kleineren Bauernhöfe.
„Dass Bauer bleiben kann, wer Bauer bleiben will“, lautete der Titel des Vortrags. Das Zitat stammt aus der ersten Regierungserklärung des 1962 neu gewählten Ministerpräsidenten Alfons Goppel (CSU). Viele wollten, immer weniger Bauern konnten ihre Höfe halten – schon vor 60 Jahren. Um 1950 gab es nach Angaben von Gerhardt 439000 landwirtschaftliche Betriebe in Bayern, 30 Prozent der Beschäftigten fanden in der Branche Arbeit. Bis 1980 war die Zahl der Höfe auf 326000 zurückgegangen, heute sind es noch 100000. Nur noch zwei Prozent der Bevölkerung arbeiten direkt in der Landwirtschaft. Im Laufe der Jahrzehnte sind immer mehr Menschen in die lukrativere Industrie abgewandert.
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