
Wird die Sanierung des alten Kindergartens in Haldenwang zu teuer?

Plus Das in die Jahre gekommene "Mäusebär"-Gebäude wird zum finanziellen Kraftakt. Wie die Gemeinde Kosten sparen möchte und was das für die Eltern bedeutet.
Die neu gebaute Kindertagesstätte „Waldmäuse“ in Konzenberg ist bezogen, jetzt möchte die Gemeinde Haldenwang die Renovierung und den Umbau des alten Kindergartens „Mäusebär“ für eine Krippengruppe und eine Kindergartengruppe angehen. Nur: Wird es bei den Kosten bleiben? Zunächst sei ein wesentlich niedrigerer Betrag im Raum gestanden, dann sei von 800.000 Euro die Rede gewesen, jetzt gehe man von 960.000 Euro aus, gab Dieter Reitenauer in der jüngsten Sitzung des Haldenwanger Gemeinderats zu bedenken.
Bürgermeisterin Doris Egger verwies darauf, dass seinerzeit beschlossen worden sei, dass es im Innenbereich keinen Unterschied zu der neuen Kita geben solle. Dementsprechend liege das neue Angebot des Ingenieurbüros vor. Lieber sehe man einen höheren Betrag vor, der dann auch gefördert werde. Im Nachhinein könne man sich Gedanken über Abstriche machen und erhalte eben weniger Zuschüsse. Würde man einen niedrigeren Betrag vorsehen, würde nach dem bemessen werden, was eingestellt worden sei.
Kindergarten Haldenwang: Modulbauweise wird vorgeschlagen
Markus Heinrich stellte die Frage in den Raum, ob es denn bei solchen Summen nicht kostengünstiger wäre, wenn man den in Modulbauweise errichteten neuen Kindergarten um weitere Module erweitern würde. Dem konnte auch Jürgen Söll folgen: Man könne, wenn man die Kostenentwicklung ansehe, auch eine frühere Entscheidung rückgängig und etwas anderes machen.
„Dann müsste das alte Kindergartengebäude erhalten und einer anderen Nutzung zugeführt werden. Das ist auch nicht umsonst“, erwiderte Maria Granz. Es bestünde auch keine Möglichkeit mehr, die neue Kita irgendwann zu erweitern. Zweiter Bürgermeister Michael Straub erinnerte: Man habe seinerzeit für das Einrichten der Krippe Fördergelder erhalten und müsste diese dann zurückzahlen. „Wir sollten das Ganze jetzt durchziehen“, so Straub. Dem Bauantrag für den Umbau des bestehenden Kindergartens erteilte der Gemeinderat das gemeindliche Einvernehmen. Man werde bei der Ausführung darauf achten, was unbedingt notwendig sei. Zudem soll seitens des Architekturbüros in einer weiteren Sitzung die Kostensituation und mögliches Einsparpotenzial erläutert werden.
Kita-Elternbeiträge werden definitiv erhöht
Dass die Gemeinde Haldenwang die Elternbeiträge für die Kindetagesstätten erhöht, steht fest und war bereits in der vergangenen Sitzung angesprochen worden. Innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft sind einheitliche Beiträge angedacht. Der Beschluss dazu soll allerdings erst in der nächsten Sitzung gefasst werden.
Gemeinderätin Ute Kanzler hatten den Antrag auf eine Gesprächsrunde zwischen den potenziellen Gewerbetreibenden und den Anwohnern des geplanten Gewerbegebiets in Haldenwang gestellt. Es sei klar, dass eine solche stattfinden müsse, nur der entsprechende Zeitpunkt sei zu definieren, erklärte Bürgermeisterin Egger. Es seien bereits alle Bürger angeschrieben worden, ob dies vor oder nach einer Gemeinderatssitzung geschehen solle. In der Sitzung am 14. Juli werde man die eingegangenen Stellungnahmen zum vorläufigen Flächennutzungsplan abwägen. Das Gespräch sollte so schnell wie möglich stattfinden und nicht hinausgezögert werden, bemerkte Michael Demeter.
Sonderantrag ist am Jahresende möglich
Auch die Vergabe von Vereinszuschüssen ist behandelt worden. Im vergangenen Jahr hatte es wegen Corona kein Maibaumaufstellen, kein Fronleichnamsfest, keinen Volkstrauertag und kein Skapulierfest gegeben, wo Zuschüsse an die Vereine ausbezahlt wurden. Bis auf das Maibaumaufstellen werden diese Beträge nachgezahlt, für dieses Jahr soll alles so beibehalten werden wie bisher. Zudem bestehe für die Vereine die Möglichkeit, zum Ende des Jahres einen Sonderantrag zu stellen, über den der Gemeinderat im Hinblick auf die Finanzlage entscheiden werde.
Auch die Wahlhelferentschädigung bei der Wahl des Deutschen Bundestags am 26. September wurde festgelegt. Sie beträgt, wie in den anderen VG-Gemeinden auch, am Wahlsonntag für Mitglieder des Wahlvorstands und des Briefwahlvorstands 70 Euro und für Hilfskräfte 40 Euro.
Im Hinblick auf die Sicherheit an der Bushaltestelle fasste der Gemeinderat noch einen Ergänzungsbeschluss: Bis zum neuen Schuljahr 2021/2022 soll die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer möglichst umgesetzt werden, nach einem sechsmonatigen Beobachtungszeitraum soll ein weiteres Gespräch mit den Aufsichtspersonen stattfinden.
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