
Die SPD hat im Günzburger Kreistag einen Antrag gestellt, der Landkreis möge die Vereine finanziell unterstützen. Der Antrag wurde abgelehnt. Warum das richtig war.
Viele Vereine im Landkreis stecken in ihrer größten Krise überhaupt, weil die Menschen wegen der Ansteckungsgefahr durch Corona seit Langem schon nicht mehr zusammenkommen dürfen. Das höhlt ein gesellschaftliches Miteinander in diesem Bereich aus.
Die ökonomischen Fragen sind nicht minder wichtig. Denn ohne Aktivitäten bleiben Einnahmen aus. Unter Umständen brechen Mitglieder weg, die sich schon lange ins Private zurückgezogen haben. Das bedeutet: Nicht wenige Vereine dürften längerfristig geschädigt sein, manche sind vielleicht sogar in ihrer Existenz bedroht.
Da klingt es hartherzig, wenn der Landkreis nicht bereit ist, eine beantragte Corona-Hilfe für die Vereine zu zahlen.
Es ist aber nicht hartherzig. Denn diese Finanzspritze, die von den Sozialdemokraten im Kreistag als „kräftiges Zeichen“ gewertet wird, ist bloße Symbolpolitik. Bei genauem Hinsehen entpuppt sich die vorgeschlagene Unterstützung als ein Nasenwasser. Bürokratischer Aufwand und tatsächlicher Nutzen stünden in keinem vernünftigen Verhältnis.
Richtig ist freilich, auf die Nöte der Vereine hinzuweisen und sich gemeinsam eine wirkungsvolle Unterstützung zu überlegen. Das sollten Städte und Gemeinden und der Landkreis gleichermaßen tun – und gemeinsam.
Lesen Sie die Berichterstattung zum Kommentar:
Der Landkreis Günzburg zahlt keine Corona-Hilfe für Vereine
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