
Zwei Tage Big-Band-Party mit den Jazz Spätzla in Offingen

Insgesamt kamen mehr als 1100 Besucher in die Mindelhalle.
Das hat nicht jeder: Mit der Fat Cat Combo eine Big Band, die ordentlich anheizt und dann mit den Jazz Spätzla, eine Band, die dem Ganzen das Sahnehäubchen aufsetzt – und das gleich zwei Tage hintereinander. Mehr als 1100 Besucher waren am Wochenende zum Opening in die Offinger Mindelhalle gekommen, zu einer Big-Band-Party der Extraklasse.
Angeblich soll sich die Fat Cat Combo als beste Anheizband überhaupt bezeichnen. Bandleader und Leiter der Musikschule Gundremmingen, Offingen und Rettenbach, Klaus Schlander, sah am Samstag die Bezeichnung „anheizen“ fast schon zu Unrecht. Denn das, was die Musikerinnen und Musiker aus der Talentefabrik der Musikschule am Freitag boten, war weit mehr. Die Fat Cat Combo präsentierte sich als weit mehr als eine Nachwuchsband.
Das Level in Sachen Big-Band-Laune ist am Samstag beim Publikum ganz oben. Die Fat Cat Combo beweist mit Klassikern, wie „A Night like this“ und „Don’t know why“, verfeinert mit feinsten Solos und den Stimmen von Paula Reiter und Alina Vogel, dass sie sich vor den bekannteren Big Bands in der Region nicht verstecken muss. Nach Amii Stewarts „Knock on Wood“ haben sich die Besucher schon lange warmgeklatscht und zu Taylor Swifts „Shake it off“ werden diese noch einmal gründlich „durchge-shaked“. „Das war spitze“, gab es klare Worte von Bandleader Klaus Schlander.
Dann stürmten die Jazz Spätzla die Bühne, vielmehr: Sie haben sich durch die Publikumsmassen dorthin gewühlt und haben diese mit „Funky Town“ und „Puttin’ on the Ritz“ ganz schnell in ihrer Hand. Ein bisschen brav sind die Jazz Spätla schon noch beim Song „Bei mir bist du schön“ mit den Vocals von Kerstin Lonsinger, Juliet Eberle und Melanie Mendel, während Alexander Kussmaul und Max Manßardt das Publikum zu Van Morrisons „Moondance“ in den Mondschein verführen. Zunehmend liebevoller und erotischer wird es bei „Ich liebe Paris“ – mal etwas traurig in Moll, dann voller Lebensfreude in Dur. Und wieder sind es die Soloparts der einzelnen Musiker, die den Songs den richtigen Pep verleihen: Tubist Hans Müller lässt das Publikum zu seinem Tubasolo sogar mitklatschen.
Zunehmend werden die Jazz Spätzla rockiger: Zu „Time Warp“ aus „The Rocky Picture Horror Show“ zeigen sich Sänger „Kussi“ und Max mit roter und grüner Perücke, ihre Sänger-Kolleginnen im weißen Schürzchen und mit Staubwedel. Wie man „to the right and to the left“ hüpft, das hat Klaus Schlander dem Publikum vorher schon beigebracht. Und Melissa Etheridges „Like the Way I do“ lässt nicht nur dieses, sondern inzwischen auch einen Klaus Schlander mithüpfen. Und dann kommt sie: Creadance Clearwaters „Proud Mary“ mit der Stimme von Melanie Mendel. Mit ihr und Bandleader Schlander „rollen“ die Jazz Spätzla jetzt mit drei Sängerinnen und drei Sängern auf dem Schaufelraddampfer Richtung New Orleans. Das kann eigentlich nur eines noch übertrumpfen: Robbie Williams’ „Let Me Entertain You“, mit dem das Opening langsam zu Ende geht. „Zu Ende“ ist nicht ganz richtig, denn im Anschluss geht die Party in der Mindelhalle noch eine ganze Weile weiter, so wie bereits am Freitag, wo es ähnlich war: Ein gewaltiges Opening mit begeisterten Musikern und einem begeisterten Publikum.
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