
Die Flieger haben eine neue Heimat

Weil sich BMW für ihren Platz interessierte, war der Sportflieger-Gemeinschaft vergangenes Jahr gekündigt worden. Jetzt sind sie in Günzburg und wollen nicht mehr zurück.
Ein paar Dinge erinnern noch an die alte Heimat. Der Container, der einmal auf dem Fliegerhorst stand, und die Treppe des Towers zum Beispiel. Die Leipheimer Flieger haben sie mitgebracht nach Günzburg, wo sie eine neue Heimat gefunden haben: auf dem Flugplatz des Luftsportvereins (LSV) Günzburg.
Die Bundeswehr-Sportflieger- Gemeinschaft (BWSFG) musste im Herbst ihren Platz auf dem ehemaligen Fliegerhorstgelände verlassen. Der Zweckverband Interkommunales Gewerbegebiet hatte dem Verein gekündigt, um Platz zu machen für ein Logistikzentrum von BMW. Für den Verein begann eine knapp drei Monate lange Suche nach einer neuen Bleibe für die 45 Mitglieder samt Flugzeugen und Ausrüstung. Fündig wurde er schließlich in Günzburg.
BMW baut zwar nun doch im Landkreis Augsburg, aber zurück können und wollen die Leipheimer Flieger nicht mehr. Schon allein deshalb, weil sich der Verein die neuerliche Genehmigung vom Luftamt und den zuständigen Behörden gar nicht leisten könnte.
Und auch deshalb, weil sich die Leipheimer in Günzburg sehr wohl fühlen, sagt Dietmar Weiss, der ehemalige Vorsitzende der BWSFG. Den Posten hat er mittlerweile abgegeben. „Um die Prozesse und Verantwortlichkeiten für beide Vereine zu vereinheitlichen, haben wir den gleichen Vorstand gewählt, der auch schon den LSV Günzburg führt“, erklärt er. Die Mitglieder des Leipheimer Vereins bringen sich aber weiterhin in der Vorstandsarbeit ein. Eine komplette Fusion sei wegen unterschiedlicher Dachverbände und Besitzstände nicht möglich, erklärt Dietmar Weiss. Er freut sich, dass die Zusammenarbeit mit den Günzburgern so unproblematisch klappt.
Auch der LSV profitiert von den neuen Nachbarn: Neben Motor- und Ultraleichtflugzeugen gibt es jetzt in Günzburg auch Segelflieger. „Beim Anblick des Schuldoppelsitzers K13 ist bei den Günzburger Mitgliedern das Interesse, längst verstaubte Segelfluglizenzen zu erneuern, wieder erwacht“, erzählt Weiss. Und die Leipheimer bringen nicht nur zwei weitere Fluglehrer, sondern auch eine starke Jugendgruppe mit. Die Jugendlichen haben sich auf ihrem neuen Flugplatz auch schon heimisch eingerichtet: In dem Container vom Fliegerhorst stehen gemütliche Sofas, die Tower-Treppe führt nach oben aufs Schlafdeck. „Alles selbst gemacht“, erzählt Weiss stolz.
Die BWSFG bietet über die Volkshochschule Günzburg wieder einen Schnupperkurs im Ultraleichtflugzeug an. Er findet am Freitag, 15. Mai, von 19 bis 21 Uhr und am Samstag, 16. Mai, von 9 bis 16 Uhr statt. Anmeldung unter der Telefonnummer 08221/36860 oder im Internet unter www.vhs-guenzburg.de.
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