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  3. Serie (3): Wenn die Wasserversorgung zum Notfall wird

Serie (3)
11.08.2019

Wenn die Wasserversorgung zum Notfall wird

Im Fall der Fälle müssten die Bürger sich an zentralen Wasserausgabestellen versorgen.
Foto: Berufsfeuerwehr Mülheim an der Ruhr

Plus Es ist scheinbar selbstverständlich: Jederzeit kommt Wasser bequem aus dem Hahn. Doch was passiert, wenn das nicht mehr so funktioniert wie gewohnt?

Der Landkreis Günzburg ist nahe am Wasser gebaut – nicht nur dank seiner Flüsse wie Günz, Mindel, Kammel und Donau. Auch bei der Förderung von Trinkwasser ist der Landkreis spitze. In unserer Serie „Unser Wasser“ schauen wir diesen Sommer, wo das Wasser im Landkreis herkommt, wie unterschiedlich die Preise sind und was passiert, wenn die Wasserversorgung einmal ausfällt.

Weil es bei der eigenen Versorgung Probleme gibt, müssen die Bubesheimer schon seit geraumer Zeit Wasser von den Nachbarn aus Leipheim beziehen. Als dann im Frühjahr das Hochwasser kam und das Wasserwerk an der Donau abgeschaltet wurde, weshalb die Leipheimer selbst ihr Wasser vom früheren Fliegerhorstgelände brauchten, mussten die Stadtwerke Günzburg vorübergehend mit einer Notwasserleitung aushelfen.

Noch vor sieben Jahren war die Versorgung "stark eingeschränkt"

„Das ist jetzt der Notfall vom Notfall“, nannte das damals Christian Eisele von den Stadtwerken. Warten, bis irgendwann das nächste Hochwasser kommt und Leipheim Bubesheim erneut vom Netz nehmen muss, will in der Gemeinde keiner, eine Lösung für die Zukunft muss her. Aber diese Fälle zeigen, dass auch in solch schwierigen Lagen die Bürger mit Wasser versorgt bleiben – auch dank ausgeklügelter Vorkehrungen.

Wie Armin Wiesmüller vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth sagt, gebe es im Landkreis 34 Gemeinden, 33 Wasserversorger und 91 sogenannte Wasserfassungen, es sind also mehrere Brunnen für eine Gemeinde „vorrätig“. Sie sind in kommunaler Hand und dezentral organisiert. Nur 20 Prozent des zur Verfügung stehenden Wassers werde genutzt, alleine deshalb gebe es einen Puffer. Aber es gab Zeiten, in denen die Sicherheit der Versorgung „stark eingeschränkt“ war, weil nur auf jeweils einen Brunnen zugegriffen werden konnte. Gerade einmal sieben Jahre ist das her.

In manchen Gegenden ist die Situation noch schwierig

Seitdem wurden viele Notverbünde geschaffen, sodass es für inzwischen 98,8 Prozent der versorgten Einwohner im Landkreis eine Alternative gäbe, und das, ohne größere Maßnahmen ergreifen zu müssen. Schwierig sei es noch in Gegenden, in denen etwa ein Ortsteil wie Freihalden oder Schönenberg weiter vom Hauptort entfernt ist. „Aber die Gemeinden sind aufgefordert, das zu ändern“, sagt Wiesmüller. Schon jetzt gebe es aber überall Pläne, wie auf einen Ausfall reagiert werden kann, sei es mit „fliegenden“ Schlauch- oder Stahlrohr-Leitungen. Würde auch das nicht funktionieren, könnten von Privatfirmen Tankwagen requiriert werden, die das Wasser aus dem nächsten Hochbehälter zu einem zentralen Punkt bringen, an dem sich die Menschen es etwa mit Eimern an einer Zapfstelle abholen können.

Beispielsweise das Technische Hilfswerk hat auch die Möglichkeit, Wasser etwa aus einem Fluss aufzubereiten. Dass so etwas nötig wird, sei aber sehr unwahrscheinlich, sagt Daniel Höfle, der beim Landratsamt für den Brand- und Katastrophenschutz zuständig ist. „Das wäre dann schon ein kriegsähnlicher Fall.“

Notbrunnen sollen die Versorgung sicherstellen

Vorkehrungen müssen so oder so auch für solche Situationen getroffen werden – oder für einen längeren, flächendeckenden Stromausfall. Für 24 Stunden gibt es Reserven an Wasser in den Hochbehältern, bis zu 24 Stunden könnten die Anlagen in den Wasserwerken auch mit Notstromaggregaten betrieben, danach müssten sie aber mit neuem Kraftstoff versorgt werden – zur Not mit Ölreserven des Bundes, die an geheim gehaltenen Orten gebunkert sind.

Noch aus der Zeit des Kalten Krieges stammen mehrere Sondergesetze, um den Verkehr, die Wirtschaft, die Ernährung und die Wasserversorgung sicherzustellen, erklärt Peter Kaufmann, Fachbereichsleiter Wasserrecht im Landratsamt. Damals wurden auch Notbrunnen geschaffen, deren Standorte ebenfalls geheim sind. Während viele Vorkehrungen aus der Zeit des Kalten Krieges längst zurückgefahren wurden, müssen diese Anlagen aber nach wie vor gewartet werden, das Geld dafür kommt vom Bund – wobei auf Bundesebene überlegt werde, wie viele Standorte man in Zukunft noch braucht.

In Langenau ist Material für den Notfall gelagert

Es gibt zudem eine Sonderdatei, auf die beispielsweise das Landratsamt zugreifen kann. Darin wird bei jeder (zivilen) Neuzulassung eines Fahrzeugs festgehalten, ob es sich beispielsweise für einen Einsatz im Katastrophenfall eignet, etwa Tankwagen, die Wasser transportieren können, oder ein Kran. Wenn sich beispielsweise ein Unternehmen weigert, im Notfall ein solches Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, könnte es auch zwangsweise genutzt werden.

Zudem könnte man auf die Brunnen der regionalen Brauereien zugreifen, um die Bürger aus ihnen mit Trinkwasser zu versorgen, erklärt Peter Kaufmann. Bislang habe man aber für die Trinkwasserversorgung noch nicht auf Tankwagen zurückgreifen müssen, ergänzt Daniel Höfle. „Fliegende“ Leitungen hätten genügt. Beispielsweise die Landeswasserversorgung Baden-Württemberg, die in Langenau ein Wasserwerk und Depot hat, stellt diese „für wenig Geld“ bereit.

Wird Bubesheim "Wassergast" in Günzburg?

In Bubesheim will man zwar auch künftig Hilfe von Nachbarn nutzen, aber diese soll dann regulär und keine Notfallunterstützung mehr sein. Bürgermeister Walter Sauter sagt, dass zwischenzeitlich von einem Ingenieurbüro ein Gesamtkonzept erstellt worden sei. Das vorhandene Wasserhaus sei in keinem guten Zustand, eventuell werde ein neues nötig. Zusätzlich wolle man zum „Wassergast“ der Günzburger Stadtwerke werden, dann würde eine Leitung von der Kreisstadt nach Bubesheim verlegt. Schließlich könne die Stadt Leipheim keine dauerhafte Versorgung garantieren, das habe das Hochwasser gezeigt. Der aktuelle Stand wird an diesem Montag ab 19 Uhr im Bürgerhaus Thema im Gemeinderat sein.

Das Problem Bubesheims ist eines, das viele Orte inzwischen haben: Die Infrastruktur ist in die Jahre gekommen. Das Wasserhaus und der Speicher seien älter als 50 Jahre, und damals seien die Anforderungen ganz andere gewesen als heute. „Der Stand der Technik hat uns überholt“, sagt Sauter. Vor allem die kleinen Versorger sind davon betroffen, bestätigt Armin Wiesmüller, sie müssten jetzt etwas tun. In einer Schwerpunktaktion des Gesundheitsamts würden sie aber gezielt dazu beraten.

Das Wasser wird ständig kontrolliert

Die Stadtwerke Günzburg beispielsweise, bei denen das Wasser ein Schwerpunkt ist, haben auch personell und finanziell ganz andere Möglichkeiten, sagen Vorstand Johann Stelzle und sein künftiger Nachfolger Lothar Böck. Wie Bubesheim und sie macht sich aber auch Leipheim Gedanken über die Versorgung der Zukunft, die Untersuchungen laufen, sagt Bürgermeister Christian Konrad. Alle drei würden sich sicherlich dazu zusammensetzen, und auch das Wasserwirtschaftsamt müsse ins Boot geholt werden, um die Versorgung langfristig zu sichern.

Dabei geht es auch um die Qualität des Wassers – und die wird beispielsweise bei den Stadtwerken ständig kontrolliert. Und damit sich keiner daran zu schaffen machen kann, sind die Anlagen verschlossen und alarmgesichert.

Lesen Sie auch die ersten beiden Folgen unserer Serie:

Wasserversorgung im Landkreis: Gemeinsam stark

Wie die Stadtwerke das Wasser für die Günzburger filtern

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