Es sind kleine und große Schätze, welche die Bauarbeiten ans Tageslicht bringen: Hinter einer Spanplatte in einem der ehemaligen Gästezimmer des Klosters zum Beispiel kommt nicht nur die erwartete Türe zum Vorschein: An ihr pinnt auch ein handgeschriebener Zettel mit der Jahreszahl 1968 – eine Notiz einer der Schwestern über die vorgenommenen Arbeiten. „Auch als wir den Boden im Zimmer nebenan entfernt haben, kamen Zettel zum Vorschein“, erzählt Claudia Madel-Böhringer. Die Archivarin der Stadt Ichenhausen kennt sich aus in Wettenhausen: Hier ist sie zur Schule gegangen – und hat nicht nur deshalb die besten Voraussetzungen dafür, jetzt als „Intendantin“ des neuen Klostermuseums zu wirken. Durch ihre langjährige Arbeit in Ichenhausen kann sie auch Zusammenhänge herstellen, die ein anderer vielleicht gar nicht sehen würden. Zum Beispiel, wenn in den Inventarlisten aus der Zeit der Säkularisation Namen von jüdischen Familien aus Ichenhausen als Käufer von Gegenständen des Klosters auftauchen. Die Aufgabe von Claudia Madel-Böhringer in Wettenhausen ist es, die kleinen und großen, materiellen und immateriellen Schätze des Klosters zu sichten und auszuwählen, was sich wie im neuen Klostermuseum präsentieren lässt.
Wettenhausen