
Große Ankündigung: Kulturfestival im Kloster Wettenhausen


Am ersten Wochenende im September kommen verschiedenste Künstler im Kloster Wettenhausen zu einem Festival zusammen. Warum das so ist und was Gäste erwartet.
„Feuer und Flamme“ seien die Schwestern gewesen, als sie hörten, was der Landkreis Günzburg am ersten Septemberwochenende im Obstbaumgarten des Klosters Wettenhausen vorhat. Von dieser Reaktion berichtete am Donnerstagvormittag Hubert Hafner junior, der Geschäftsführer der gemeinnützigen Kloster Wettenhausen Entwicklungs GmbH. Dort soll vom 4. bis 6. September die Vielfalt des kulturellen Lebens Corona zum Trotz gezeigt werden. Künstler fast ausschließlich aus der Region treten auf.
Das Veranstaltungswochenende ist dreigeteilt: Musik und darstellende Kunst steht am Freitag auf dem Programm. Am Samstag teilen sich elf Einzelkünstler und Gruppen die Bühne unter freiem Himmel – darunter sind zwei Premieren und ein Musiker, dessen Reiseweg nach Wettenhausen beachtlich ist.
Zwei Premieren auf dem Festival in Wettenhausen
Daniel Tomann-Eickhoff ist Flötist des NDR Elbphilharmonie Orchesters und wird zeigen, was in seinem Instrument so alles steckt. Stella Mae, eine junge Liederschreiberin aus Ebersbach, hat ihren ersten Auftritt.
Und die „MS Good Company“ gab’s vorher gar nicht. Die vier Mitglieder umfassende Band wurde eigens gegründet. Der Gig vor Klostermauern war offensichtlich die Initialzündung. Die beiden Buchstaben „MS“ stehen für Peter Miller und Elias Smalko, die ihr Projekt entscheidend vorangetrieben haben. Sie haben auch eine gemeinsame Verbindung zu Wettenhausen, denn dort steht ihr Gymnasium. Unablässig proben seit eineinhalb Wochen die jungen Männer, zu denen noch Lukas Grimm und Moritz Fischer gehören. Das gilt auch für diesen Freitag und Samstag und die kommende Woche. „Nur am Sonntag ist Ruhetag“, sagt Peter Miller während des Pressegesprächs vor Ort.
Gespielt wird in Wettenhausen bei jedem Wetter
Etwas länger Zeit – so um die drei Wochen – hatten Jenny Schack, die Sprecherin des Landratsamtes, und der Burgauer Musiker und Musikproduzent Hermann Skibbe, der sich fast einen Sport daraus gemacht hat, mit heißer Nadel und viel Mundpropaganda die Künstlerinnen und Künstler nach Wettenhausen zu holen. Absagen hat es offenbar keine gegeben. Jeder wollte auftreten bei „Come ToGZer“, eine Skibbesche Wortschöpfung.
Das Veranstaltungswochenende schließt, passend zum Ort, am 6. September mit einem Open-Air-Gottesdienst mit Weihbischof Florian Wörner ab. Die Kempter-Messe wird aufgeführt. Und anschließend greift der Weihbischof selbst zur Zither und spielt darauf. Mit einem musikalischen Frühschoppen klingt der letzte der drei Tage aus. „Gespielt wird bei jeden Wetter“, sagt Mitorganisator Skibbe und bittet die Gäste, „auch bei jedem Wetter zu kommen“.
Hier geben Peter Miller von "MS Good Company" und Hermann Skibbe schon einen kleinen Vorgeschmack:
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Festival und Corona? - Beteiligte sagen ja
Der Landkreis stellt nicht nur das technische Equipment, bespielt den Ort und leitet die Organisation des Festivals. Den Zuschauern werden auch Regenponchos gegen ein geringes Entgelt und in begrenzter Stückzahl angeboten; und Schutzmasken, falls jemand seine zuhause vergessen haben sollte (nur solange Vorrat reicht). Denn Maskenpflicht (nicht am Platz selbst) besteht auch in ausgewiesenen Bereichen in Wettenhausen. Das Abstandsgebot und die übrigen Hygieneregeln in Corona-Zeiten gelten ebenso.
Kann man mit solchen Einschränkungen einen Konzertabend oder eine Messe überhaupt genießen? Die Beteiligten waren sich einig darin, dass dem so ist. „Die Alternative wäre gewesen, einfach nichts zu machen“, sagt Landratsamtssprecherin Schack. Und genau das wollte Günzburgs Landrat Hans Reichhart nicht.
Fixkosten für das Festival übernimmt der Landkreis
Während der Corona-Krise, die noch nicht vorüber ist, hätten die Kulturschaffenden vielerorts nur mit Absagen zu tun gehabt. Theater konnte nicht mehr gespielt werden, Konzerte wurden reihenweise gestrichen. „Und wir wollen nun zeigen, dass manches trotz Corona geht“, sagt Reichhart.
Der Landkreis übernimmt die Fixkosten in Höhe von 12.000 Euro; Geld, das zum Teil in die landkreisweite Veranstaltungsreihe „Musikalischer Frühling“ gesteckt worden wäre, wenn sie denn stattgefunden hätte. Dazu kommen noch 5000 Euro der Sparkasse Günzburg-Krumbach als Förderung.
Pro Veranstaltungstag können online und im Vorverkauf insgesamt bis zu 200 Karten gekauft werden. Mehr Besucher sind durch die Beschränkungen nicht möglich.
Weitere Informationen finden Sie hier:
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