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Wiedervereinigung: Wie Jens Hase den Weg aus der DDR herausfand

Wiedervereinigung

Wie Jens Hase den Weg aus der DDR herausfand

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    Die letzten drei Worte von Bundesaußenminister Genscher, die er auf dem Balkon der Botschaft gesprochen hat, sind im Jubel untergegangen.
    Die letzten drei Worte von Bundesaußenminister Genscher, die er auf dem Balkon der Botschaft gesprochen hat, sind im Jubel untergegangen. Foto: Gregor Fischer/dpa

    Es war die „engste“ Verabschiedung seines Lebens – damals vor gut 30 Jahren in Eisenach. Jeden Tag hatte Elsa ihren Sohn umarmt, bevor er zur Schule und nach seiner Schulzeit dann zur Arbeit ins Wartburg-Werk ging. Es war eine Art Ritual im Hause Hase. Und eine zärtliche Geste, wie nahe sich die Familie stand, insbesondere die Mutter und ihr jüngster Sohn. Vater Peter nahm nicht Abschied, es hätte ihn wohl zuviel Kraft gekostet. Elsa Hase dagegen schon. Sie drückte Sohn Jens auf dem Bahnsteig so lange und so fest, wie sie es niemals zuvor getan hatte. Keiner der Beteiligten wusste in diesem Augenblick, ob sie sich jemals wiedersehen würden. Auch die Mutter stieg dann in den Zug, der sich bald ins Bewegung setzte. Der 19-jährige Jens Hase sah, wie die Rücklichter des letzten Waggons immer kleiner wurden und schließlich ganz verschwanden. Er hatte soeben seine Eltern verloren – vom Staat so gewollt.

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