
Er macht von Kemnat aus Firmen im Internet sichtbar

Plus Fabian Erber ist 25 Jahre alt und hat sich in seiner Heimat in Burtenbach selbstständig gemacht. Mit Devotion IT bietet er nicht nur Webseiten an.

Wer sich schon einmal auf einen Job beworben hat, weiß, wie mühselig es manchmal sein kann, bis man weiß: Diese Stelle passt zu mir – oder eben nicht. Man ruft bei Firmen an, schreibt Bewerbungen und verschickt Lebensläufe und wird, mit Glück, zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Wer dort erst feststellt, dass die eigenen Vorstellungen so gar nicht zu denen des potenziellen Arbeitgebers passen, ist enttäuscht. Das Gleiche gilt natürlich auch andersherum.
Fabian Erber hat ein System entwickelt, das eine Lösung für dieses Problem bieten kann. BewerberWIN heißt der digitale Fragebogen. Wie sein Produkt Firmen und Bewerberinnen und Bewerbern helfen soll, erklärt er später. Der 25-Jährige hat eine eigene Firma in seiner Heimat Kemnat, einem Ortsteil von Burtenbach gegründet. In Augsburg hat Erber sein Bachelorstudium in technischer Informatik absolviert, aktuell befindet er sich im Masterstudium. Nebenbei hat er sich mit Devotion IT, das ist der Name seiner Firma, selbstständig gemacht. "Ich dachte mir, warum nicht." Den Grundgedanken, etwas Eigenes zu starten, habe er schon länger verfolgt.
Während der Pandemie waren schnelle digitale Lösungen gefragt
Während der Corona-Pandemie hat sich der Gedanke dann immer mehr zu einem handfesten Plan entwickelt. "Es ging in den Zeiten des Lockdowns für viele Firmen darum, digital präsent zu sein. Beispielsweise Online-Buchungssysteme einzurichten und verschiedene Prozesse zu digitalisieren." Genau da konnte Erber mit seinem Wissen anknüpfen. Als Software-Experte kann er Webseiten von Grund auf erstellen und designen, außerdem die passende digitale Strategie dafür finden, "damit die Homepage beziehungsweise das Produkt im Internet auch gefunden wird". Mit eigens entwickelten Apps und Softwarelösungen hat er schon einigen Firmen aus der Region weitergeholfen. Es war der Oktober 2021, als er Devotion IT gegründet und ein eigenes Gewerbe angemeldet hat. Seine Aufträge bearbeitet er größtenteils allein, im Hintergrund helfen ihm gelegentlich ein bis zwei Freelancer.
In fünf Schritten zum Erstkontakt zwischen Firma und Bewerber
Da Erber nicht ausschließlich als klassischer Dienstleister tätig sein wollte, entwickelte er nun vor einigen Monaten also BewerberWIN. "Viele Firmen haben unbesetzte Stellen und tun sich schwer, Nachwuchs zu finden", sagt der Jungunternehmer. Um einen möglichst schnellen und unkomplizierten Erstkontakt zwischen Bewerber und Firma herzustellen, hat er den digitalen "Fragebogen" entwickelt. "Wir stellen dem Unternehmen alles bereit. In fünf Schritten ist der Kontakt hergestellt und die wichtigsten Fragen geklärt. So macht man es dem Interessenten noch leichter." Er oder sie muss dafür nämlich erst einmal keine Anschreiben oder Formulare hochladen.

Ein Beispiel aus einem Auftrag Erbers: Ein mobiler Pflegedienst aus dem Landkreis sucht Personal. Erber entwickelte die Landingpage, also die eigentliche Homepage der Firma inklusive des Bewerberportals: In einem ersten Klick wählt man auf der Internetseite der Firma aus, in welchem Bereich man arbeiten möchte: Pflege, Hauswirtschaft oder Betreuung. Im zweiten Schritt wählt man aus mehreren Möglichkeiten seinen beruflichen Hintergrund, dann das ungefähre gewünschte Stundenpensum ... usw. aus. Am Ende folgen noch persönliche Angaben. Das ganze gestaltete sich wie ein Quiz aus fünf Fragen. "Gerade bei diesem Beispiel hat es super funktioniert", sagt Erber.
Auch der Malermeister kann sich an Devotion IT aus Burtenbach wenden
Seine digitalen Produkte bietet er Firmen aller Art an. "Die Branche ist eigentlich egal. Wir haben schon Apps oder Webseiten für Immobilienmakler, Handwerker, Industriefirmen oder IT-Unternehmen gemacht", erzählt der Burtenbacher. Auch eine mittelständische oder kleine Familienfirma, die noch gar keinen Internetauftritt hat, kann sich bei ihm melden. "Es gibt verschiedene Wege. Wir können die Online-Präsenz von Anbeginn aufbauen oder eben an anderen Punkten, zum Beispiel mit den Social Media Kanälen, einsteigen."
So zwischen 20 und 45 Stunden die Woche arbeitet Erber in seiner Selbstständigkeit. Je nach Projektlage und Prüfungssituation an der Uni kann sich das ändern. Sein großes Ziel ist es, die eigene Firma weiter auszubauen. "Es macht mir extrem viel Spaß, vor allem wenn das Feedback gut ist. Ich bin hungrig nach neuen Projekten und habe viele Ideen." Er beschäftigt sich in seinem Studium viel mit dem Thema Künstliche Intelligenz – und will auch in diesem Bereich noch einiges ausprobieren.
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