Das werden noch lange zwei Wochen für den FC Günzburg
Nach dem 2:5 bei Titelfavorit TSV Wertingen bleibt der Abstieg aus der Bezirksliga möglich. Der VfR Jettingen verliert unnötig durch ein spätes Gegentor.
Zwei Spiele bleiben in dieser Bezirksliga-Runde und der FC Günzburg ist noch immer nicht am Ziel. Nach dem 2:5 beim TSV Wertingen ist der Klassenerhalt zwar wahrscheinlich, aber weiterhin nicht sicher. Wenn's saudumm läuft, ziehen noch drei Teams an den Günzburgern vorbei - und schubsen den FC auf den letzten noch zu vergebenden Relegationsplatz. Der VfR Jettingen ist in dieser Hinsicht aus dem Schneider. Das 0:1 beim FC Horgau ist dennoch ärgerlich, denn die Jettinger waren phasenweise klar am Drücker. Beide Trainer sprachen nach dem Schlusspfiff an, woran es ihrer Meinung nach hakt.
TSV Wertingen - FC Günzburg 5:2
Weil der Tabellenzweite FC Stätzling sein Spiel beim TSV Gersthofen gewonnen hat, müssen die Wertinger ihre Titelfeier vertagen. Freilich hielten sie durch den Heimsieg ihren Vier-Punkte-Vorsprung. Und das verdientermaßen - obwohl es eine Partie war, die durchaus hätte anders laufen können.
Denn die Gäste gingen durch Tim Paulheim früh in Führung (8.) und verteidigten ihren Vorsprung anschließend mit viel Geschick. Dabei hatten sie unterwegs eine Hiobsbotschaft zu verdauen, denn Christoph Wachs kugelte sich nach wenigen Minuten die Schulter aus und musste schließlich vom Feld (16.).
Erst ein zweifelhafter Elfmeter brachte Wertingen zurück. Maximilian Beham verwandelte nach einem Zweikampf zwischen Maximilian Lamatsch und David Spizert (39.). Der in jener Szene vermeintlich Gefoulte durfte noch vor dem Seitenwechsel erneut jubeln. Seine Direktabnahme landete zur 2:1-Pausenführung im rechten Toreck (44.).
Besser hätte es bis dahin kaum laufen können für den Spitzenreiter und das Glück blieb den Wertingern hold. Auf der einen Seite des Spielfeldes hätten die Günzburger gerne einen Strafstoß gehabt und bekamen ihn nicht, als Benjamin Wahl eine Mega-Chance auf dem Fuß hatte. Und auf der anderen Seite erzielte Spizert gekonnt das 3:1 (50.).
Im Prinzip war die Sache damit erledigt, denn Wertingen spielte fortan seine Qualitäten aus und Günzburg glaubte nicht mehr so recht an eine Wende, trat auch nicht mehr wirklich als Team auf. Der dritte Treffer von Spizert (72.) sowie ein weiteres Tor von Christoph Müller (80.) sorgten für noch klarere Verhältnisse, ehe Maximilian Lamatsch Ergebniskosmetik gelang (90.).
FC-Spielertrainer Christoph Bronnhuber zeigte sich nach der Partie erneut unzufrieden mit der Art, wie seine Mannschaft die Mission Klassenerhalt angeht. "Mit der Einstellung, es wird schon alles werden, haben wir noch verdammt lange zwei Wochen vor uns", kritisierte er und fügte hinzu: "Ich hoffe, dass das jetzt endlich mal in jeden Kopf rein geht und nicht nur der Trainer die Gefahr sieht."
Dass ihm ausgerechnet Wachs im nächsten Spiel wohl fehlen wird, wurmt Bronnhuber gewaltig. "Er war in all den Wochen einer von denen, die immer wollen und immer Power haben", sagte er.
FC Horgau - VfR Jettingen 1:0
Lob und Kritik hatte Jettingens Trainer Michael Porstendörfer nach der Begegnung parat. Einerseits imponierte ihm, dass seine ersatzgeschwächte Mannschaft trotz des Umstandes, dass der Klassenerhalt bereits in trockenen Tüchern ist, gut spielte und phasenweise deutliche Vorteile besaß. Andererseits rügte er nicht zum ersten Mal Unkonzentriertheiten im Abschluss. "Uns fehlt die Geilheit, ein Tor zu machen", sagte er kopfschüttelnd.
Die Gastgeber waren in der Hinsicht besser und taten mit ihrem glücklichen Erfolg einiges dafür, selbst ans rettende Ufer zu gelangen. Das goldene Tor erzielte Danijel Malinic mit einem platzierten Schuss aus 20 Metern (82.). Draußen ärgerte sich Porstendörfer: "Das war so was von unnötig und unglücklich."
Die Horgauer hatten gute 20 Anfangsminuten, anschließend jedoch waren die Jettinger das bessere Team. Vor und nach dem Seitenwechsel gab es mehrere gute Einschussgelegenheiten für die Gäste. Porstendörfer sagte im Rückblick auf die Begegnung: "Wir müssen in Führung gehen und tun es nicht, weil die letzte Entschlossenheit fehlt."
Pech kam auch dazu. Nach einer Grätsche von Christian Herr blieb Benedikt Ost im Strafraum der Horgauer liegen und selbst die Gastgeber räumten kleinlaut ein, dass es hier hätte Strafstoß geben müssen (65.).
Danach gab es kaum noch Konstruktives - bis Malinic die einzige echte Torgelegenheit der Gastgeber im zweiten Durchgang zum Siegtreffer nutzte. Hinten raus fehlte den Jettingern dann auch die Kraft, noch einmal zurückzukommen.
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