Ichenhausen erhöht die Eintrittspreise für das Freibad
Wenn das Stadtbad an der Günz am 15. Mai eröffnet, müssen Gäste höheren Eintritt bezahlen. Ein Stadtrat möchte Kindern unter sechs Jahren die Kosten ersparen.
Nur noch wenige Tage müssen sich Freibadliebhaber gedulden, dann können sie in Ichenhausen wieder ins kühle Nass springen. Am 15. Mai wird das Bad nach der Winterpause wieder eröffnet – dann allerdings müssen die Gäste ein bisschen tiefer ins Portemonnaie greifen. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Eintrittspreise moderat zu erhöhen. Dass man um eine Steigerung nicht drumherum kommt, war allen im Vorfeld klar gewesen. Trotzdem war das Thema keineswegs schnell abgehakt. Die Idee Reinhold Lindners, Kinder bis sechs Jahren freien Eintritt zu gewähren, führte zu einer langen Diskussion.
Der Saisoneröffnung traditionell am 15. Mai steht laut Bürgermeister Robert Strobel nichts entgegen. Das Stadtbad an der Günz sei pünktlich einsatzbereit. Nur eines musste der Rathauschef noch rechtzeitig klären: Welche Eintrittspreise sollen zum Start verlangt werden? Preisliche Anpassungen seien unbedingt notwendig, um die allgemeinen Kostensteigerungen wie Inflation, Betriebs- und Personalkosten, abzufangen. "Wir erhöhen ja nur ein bisschen", betonte Strobel. Der Vorschlag der Verwaltung: Eine Einzelkarte wird um 50 Cent auf 3,50 Euro erhöht, eine Zehnerkarte soll statt 25 nun 30 Euro kosten. Die Saisonkarte für Einzelpersonen soll von 45 auf 50 Euro angehoben werden, Verheiratete mit Kindern bis 18 Jahre müssen künftig 70 Euro und damit zehn Euro mehr als bisher zahlen.
Genau da hakte Reinold Lindner (Freie Wählervereinigung) nach. Dass die Preise angepasst werden müssten, sei keine Frage. Aber einige Formulierungen seien missverständlich und sollten verändert werden. In der Vergangenheit sei nie klar gewesen, zu welcher Gruppe "Verheiratete ohne Kinder" zählten. Je nachdem, wer an der Kasse gesessen sei, habe sie derjenige der Kategorie Einzelperson oder Verheiratete mit Kindern zugeordnet. Das habe für Unmut und Verwirrung gesorgt. Was Ichenhausen aber noch besser anstehen würde, wäre das Gewähren freien Eintritts für Kinder unter sechs Jahren. In Günzburg werde das so gehandhabt. Denn wie Lindner schilderte, seien in Ichenhausen zwar Kleinkinder in Begleitung der Eltern frei. Wenn sie aber von Tante oder Onkel begleitet würden, müssten sie bezahlen.
In den Augen von Bürgermeister Strobel sei das ein zu seltener Sonderfall. Das Kassensystem könne nicht so einfach umprogrammiert werden. "Außerdem wollten wir an einer Schraube drehen. Für Kinder bis sechs Jahre nichts mehr zu verlangen, wäre das falsche Signal." Heike Glassenhart (CSU) betonte, dass man im vergangenen Jahr in ein neues teures Planschbecken investiert habe und das Bad für die Gruppe der Kleinkinder "extrem gut" sei. Die zwei Euro Eintritt seien nicht zu viel verlangt. Höheren Eintritt verlangen sollte man nach Meinung von Heidemarie Schneid (CSU) für Verheiratete ohne Kinder. Sie müssten als Einzelpersonen gewertet werden und damit mehr bezahlen als Paare mit Kindern. Warum nicht die Kategorie "Familie" schaffen? Am Ende einigte sich das Gremium auf die Formulierung "Familien, Ehepaare und Lebensgemeinschaften", lediglich Reinhold Lindner stimmte dagegen.
Er beharrte weiter darauf, mehr für die Kinder zu tun. Man müsse aufpassen, bei den Preisen nicht über denen anderer Bäder zu liegen, die weniger verlangten, obwohl sie ein größeres Angebot für die Jüngsten hätten. Und was mit Schulklassen sei? Da es kein Hallenbad mehr gebe, da die Friedrich-Jahn-Halle neu gebaut wird, sollte Schulklassen freier Eintritt gewährt werden und das sollte auch in die Liste aufgenommen werden. Strobel entgegnete, dass dies längst mit den Schulen geklärt sei und diese zum Nulltarif vormittags das Bad nutzen könnten. Lindners Wunsch, Kinder unter sechs Jahren vom Eintritt zu befreien, erfüllte sich nicht. Nur zwei Räte plädierten bei der Abstimmung dafür, die 14 anderen stimmten dagegen.
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