Bubesheim Wer genau hinhörte am Freitagabend, spürte schon vor dem Anpfiff, dass nichts mehr gehen würde. Es waren nur Nuancen in der Wortwahl oder im Tonfall, aber aus ihnen wurde bereits klar: Beim Fußball-Bezirksoberligisten SC Bubesheim glaubt keiner mehr so recht an die klitzekleine Chance auf den Klassenerhalt; Kicker und Verantwortliche haben sich damit abgefunden, dass es nach unten geht. Genau so lief dann auch das Heimspiel gegen den FC Königsbrunn, das nach 90 ereignisarmen Minuten in eine leistungsgerechte Nullnummer mündete.
Nein, da stand kein Gastgeber-Team auf dem Platz, das „bis zum Letzten“ (so die Vorgabe von Trainer Gursel Purovic) um den Klassenerhalt kämpfte. Der Untergang in Marktoberdorf wenige Tage zuvor hatte den SCB-Balltretern offensichtlich den Glauben an das Wunder geraubt. Die komplette Begegnung wirkte wie ein Trainingsspiel, in dem die einen (Königsbrunn) nie mehr wollten als das zum Anpfiff schon fest stehende Resultat halten und in dem die anderen (Bubesheim) nie den Eindruck erweckten, als könnten sie noch einmal für sich selbst und für den Verein alles in die Waagschale werfen.
Immerhin: Die Bubesheimer übernahmen optisch das Kommando. Antonio Saccotelli war diesmal Dreh- und Angelpunkt beinahe aller Angriffe, wirkte konzentriert und hatte auch ein paar richtig gute Ideen. Ein oder zwei Treffer gegen die total harmlosen Gäste wären zur Pause angemessen gewesen. Doch die Bubesheimer brachten es wieder einmal fertig, alle Möglichkeiten zu versemmeln. Die dickste hatte Sascha Wagner, der kurz vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Johannes Martin mutterseelenallein vor Sebastian Pütz auftauchte und sich die Ecke hätte aussuchen können, aber am gut parierenden Torwart scheiterte. Weitere Chancen hatten Sebastian Brosch mit einem 25-Meter-Flachschuss aus halblinker Position, den Pütz mit Mühe zur Seite faustete sowie Saccotelli, der nach einem tollen Solo im entscheidenden Moment zu unkonzentriert abschloss und Jochen Huber, der im Strafraum freie Schussbahn hatte. Als der Ball schließlich doch im Netz landete (Huber hatte ein schönes Saccotelli-Zuspiel per Heber ins Gehäuse befördert), verweigerte der Assistent das 1:0, indem er auf Abseits entschied.
Im zweiten Durchgang änderte sich nichts Grundlegendes. Die Bubesheimer spielten weiterhin gefälliger und zeigten ein paar gute Ansätze, ließen jedoch ihre (auch aufgrund des Substanzverlusts durch die vielen Spiele in den vergangenen Wochen weniger werdenden) Chancen liegen. Einen Knalleffekt gab es nur noch auf der anderen Seite des Spielfeldes: Vincent Aumiller legte sich 30 Meter vor dem Tor den Ball zum Freistoß hin, nahm gepflegt Anlauf und knallte die Kugel mit Spitzengeschwindigkeit an den Querbalken.
So haben sie gespielt
SC Bubesheim: Sandmann – Menck – Streit, Colak (84. Kelmendi) – Nerdinger (23. Ries), Berisha, Brosch, Grötzinger, Saccotelli – Huber, Wagner
FC Königsbrunn: Pütz – Schmid, Döhner, Finsterwalder, Hübner – Greimel (67. Girke), Hagen, Aumiller, Thürrigl (Strehle) – Steiner (74. Kryza), Jasiqi
Schiedsrichter: Martin (SVO Germaringen)
Gelb-Rote Karte: Brosch (86.)
Zuschauer: 100