Wenn die Handball-Talente des VfL Günzburg am Samstag um 18 Uhr bei JANO Filder antreten, dann scheint die Chance auf den ersten Auswärtssieg der Saison so groß wie noch nie in dieser Spielzeit. Denn nicht nur hat der Gegner als Vorletzter aktuell 5:17-Punkte auf dem Konto. Den Günzburgern gelang im Hinspiel in heimischer Halle auch ein 30:27-Sieg.
JANO ist die Abkürzung für Jugendhandball-Akademie-Neuhausen-Ostfildern. Dahinter verbergen sich württembergische Hochkaräter, zum einen der Drittligist TSV Neuhausen/Filder und zum anderen die HSG Ostfildern, bestehend aus den Traditionsvereinen TB Ruit und TSV Scharnhausen. Gespielt wird in der Körschtalhalle, dort bestritt der TSV Scharnhausen vor Jahrzehnten unter anderem gegen den VfL Günzburg Zweitliga-Spiele.
Bei der unvergessenen Bundesliga-Qualifikation in Schutterwald besiegten die Günzburger die Baden-Württemberger, nach einem turbulenten Spieltag schaffte es JANO dann aber doch direkt, während der VfL gerade noch den Hals aus der Bayernliga-Schlinge zog. In der Runde tat sich der Samstags-Gastgeber dann nach der knappen Auftaktniederlage in Günzburg erst einmal schwer. Zuletzt lief es aber gut. Die Handballakademie Bayern und SV Zweibrücken konnten besiegt werden, außerdem gab es am vergangenen Wochenende ein Unentschieden gegen starke Konstanzer.
Wie ein Vorletzter dürfte JANO Filder also nicht auftreten. Fünf Punkte in der A-Jugend-Bundesliga, der höchsten deutschen Spielklasse, machen „kleinere“ Vereine zu recht stolz.
Der VfL-Nachwuchs nimmt auf der A 8 erneut langen Anlauf für die ersten Auswärtspunkte. Schließlich will man den beliebten sechsten Platz, der zum Klassenerhalt berechtigt, nicht aus den Augen verlieren. Drei Punkte liegen die Schützlinge von Trainer Sandro Jooß zurück. Aktuell hat den Platz an der Sonne die JSG Echaz/Erms inne, die am Wochenende gegen das Spitzenteam aus Bittenfeld antreten muss.
Sicher ausfallen wird auf Günzburger Seite Adam Czako. Er hat im sehr entlegenen Großwallstadt einen Lehrgang des Bayerischen Handballverbands (BHV). Auch, wenn ihn die Mannschaft dringend benötigen würde, sieht VfL-Cheftrainer Stephan Hofmeister seine Aufgabe nicht darin, Spielern solche Möglichkeiten zu nehmen, zumal es der letzte Lehrgang vor einer Sichtung des Deutschen Handballbunds (DHB) ist. Louis Dück konnte nach seiner Bänderverletzung wieder normal trainieren und auch Johannes Rosenberger hat nach seiner Fußverletzung wieder begonnen, zwischen das Gebälk zu werfen. Teilweise hat es schon ordentlich gescheppert.
Die Mannschaft will alles daran setzen, erstmals in der Vereinsgeschichte den direkten Klassenerhalt in der Bundesliga zu schaffen. Außerdem gibt es für einen Auswärtssieg eine Brotzeit. Bislang kam nur die Männermannschaft in den Genuss. Gerade vor Weihnachten täte das gut und wäre eine schöne Abwechslung zum sonstigen Video-Studium. (zg)