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Reiten: Ein Turnier mit Wohlfühl-Charakter

Reiten

Ein Turnier mit Wohlfühl-Charakter

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    Platz sieben in der Dressur Kl. M* belegte die 18-jährige Gymnasiastin Laetitia Bühler (RSG Edelstetten) auf ihrem 13-jährigen Wallach Faerytale.
    Platz sieben in der Dressur Kl. M* belegte die 18-jährige Gymnasiastin Laetitia Bühler (RSG Edelstetten) auf ihrem 13-jährigen Wallach Faerytale.

    „Reiten find’ ich gut“, versichert die erst sechsjährige Lorina Joas aus Kleinbeuren, während sie auf dem Rücken von Charly Richtung Springplatz reitet. In wenigen Minuten wird sie in der Führzügelklasse starten und der Stolz, das beim RFV Günzburg Erlernte Familienmitgliedern und Freunden vorführen zu dürfen, ist vom Gesicht der Kleinen abzulesen. Ebenso gut gelaunt präsentiert sich Janina Skalsky (24), die Lorina und Charly auf den Sandplatz begleitet. Das Vereinsleben und das Zusammensein mit anderen jungen Reitern bedeute ihr viel, sagt die 24-jährige Burgauerin.

    Die beiden stehen für den Wandel des Günzburger Frühjahrs-Turniers. Das richtet sich heute noch viel mehr als in vergangenen Tagen an Nachwuchs- und Amateurreiter aus der erweiterten Region. RFV-Chef Thomas Lang will den mehr als 100 Reitschülern im Verein den Einstieg in den Turniersport erleichtern. „Es ist mir ein Anliegen, dass so viele wie möglich von ihnen teilnehmen – sofern die sportliche Qualifikation gegeben ist“, bekräftigt er. Freilich ist er auch ehrgeizig genug einzuräumen, dass es immer sein Bestreben sein wird, auch künftig – in der Dressur – wieder Prüfungen der schweren Klasse nach Günzburg zu holen. Diesmal war eine Dressur der Klasse M* das Höchste der Gefühle; alle weiteren 17 Prüfungen lagen mehr oder weniger weit unter der leistungssport-orientierten Marke.

    Trotzdem: Das Konzept zieht. Etwa 260 Reiter mit weit über 300 Pferden waren vor Ort – keine Rekordmarke, aber ein sehr gutes Ergebnis. Wobei Lang selbstkritisch bemerkt, der Zeitplan hätte ausreichend Luft für zwei zusätzliche Dressurprüfungen gelassen.

    Zu seinem lächelnden Blick in den Rückspiegel trägt auch bei, dass das Wetter aus sportlicher Sicht in Ordnung war und es zumindest weitgehend trocken blieb. Aus Zuschauer-Perspektive dagegen war es zu kühl und windig, was vor allem am Sonntag viele potenzielle Besucher abschreckte. Doch das, Lang weiß es besser als viele andere Organisatoren, gehört einfach zu den Tücken einer Freiluft-Veranstaltung.

    Die sportlichen Darbietungen entsprachen insgesamt dem Leistungs- und Ausbildungsniveau von Rossen und Reitern. Neben einigen Talenten aus dem gastgebenden Verein durfte sich zum Beispiel Laetitia Bühler freuen. Ein gutes Stück hinter der freilich favorisierten Siegerin Jana Schrödter belegte die 18-Jährige auf ihrem Faerytale Platz sieben in der M*-Dressur. „Für’s erste Turnier des Jahres lief es gut“, sagte Bühler, die das Simpert-Kraemer-Gymnasium in Krumbach besucht, nach ihrem Ritt.

    Eine Schrecksekunde gab es am Sonntagvormittag, als bei der Siegerehrung zur Dressurpferdeprüfung Kl. A eine Reiterin stürzte, weil ihr junges Pferd gestolpert war. Im Fallen erwischte das Tier die Sportlerin, die vorsorglich ins Krankenhaus gebracht wurde. Am Ende stand die beruhigende Diagnose: Nichts passiert. Mit Galgenhumor bemerkte die 26-Jährige: „Und ich dachte immer, Springreiten sei gefährlich.“

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