Ein prickelndes Heim-Finale für die Bezirksligisten FC Günzburg und VfR Jettingen
Sportlich benötigt ein Landkreis-Team noch einen Punkt zum Klassenerhalt, atmosphärisch sind beide Mannschaften scharf auf den Sieg. Was die Trainer dazu sagen.
Vier der jüngsten fünf Begegnungen hat der heimische Fußball-Bezirksligist FC Günzburg verloren, in dieser Phase unter anderem dem Landkreis-Rivalen VfR Jettingen durch die unnötige Derby-Niederlage den Klassenerhalt beschert - und sich selbst noch einmal unter Zugzwang gebracht. Das macht das letzte in dieser Runde noch anstehende Heimspiel gegen den TSV Rain II, der den Klassenerhalt bestenfalls in der Relegation schaffen kann, zum Krimi. Sportlich reizvoll ist auch das Heim-Finale der Jettinger. Sie wollen sich natürlich mit einem Sieg gegen den abstiegsbedrohten TSV Hollenbach von ihren eigenen Fans verabschieden und sie würden in der Rangliste liebend gerne vor den Günzburgern bleiben.
FC Günzburg - TSV Rain II
Grau ist alle Theorie, aber ja: Es könnte die Günzburger noch erwischen. Dafür müsste in den verbleibenden zwei Saisonspielen zwar wirklich alles gegen sie laufen, aber so etwas soll es durchaus schon gegeben haben. Das Einfachste wäre, sie würden in ihrem Heim-Finale mindestens einen Zähler holen. Denn der reicht auf jeden Fall für die Bezirksliga-Startberechtigung 24/25.
Und Spielertrainer Christoph Bronnhuber ist sehr guter Dinge, dass nach der nun anstehenden Begegnung keine Fragen nach Hätte, Wenn und Weißnichtwas mehr auf dem Zettel stehen. Warum? "Weil wir dieses letzte Heimspiel der Runde gewinnen werden. Das sind wir uns selbst und unseren Fans schuldig. Wir wollen einen versöhnlichen Abschluss haben und die Punkte im Auwaldstadion behalten, dann müssen wir nicht mit irgendwelchen Rechnereien anfangen."
Wegen des Vatertags haben die Günzburger diesmal am Dienstag und am Mittwoch trainiert. Bronnhuber ließ in seiner Ansprache die jüngste Niederlage in Wertingen noch einmal ablaufen. Seine Darstellung in Kurzform: Beim angehenden Meister kann man verlieren, aber die Günzburger haben die Gegentore zu einfach kassiert.
In den Einheiten dieser Woche hat Bronnhuber dann gespürt, dass seine Jungs keine Saisonverlängerung wollen. Auch das Selbstvertrauen stimmt, betont er. "Wir haben die Qualität, ein Heimspiel gegen den TSV Rain II zu gewinnen." Im Fußball, das weiß der Coach selbstverständlich und spricht es auch an, klafft allerdings allzu oft ein tiefer Schlund zwischen Qualität und Mentalität. "Wir müssen beides auf den Platz bringen", fordert der Coach. Anpfiff: Samstag, 11. Mai, 15 Uhr
VfR Jettingen - TSV Hollenbach
Mickrige zwei Tore hat der TSV Hollenbach in den vergangenen sechs Wochen erzielt. Nur allzu gerne würden die Krebsbachkicker ihre Bilanz aufbessern, dazu bedarf es aber einer gehörigen Steigerung im Offensivspiel. Das weiß auch Abteilungsleiter Bernhard Fischer, der achselzuckend sagt: „So einfach es klingt, ohne Tore gewinnst du kein Spiel. Kaltschnäuzigkeit und Entschlossenheit vor dem Tor haben wir schon oft eingefordert, wir müssen uns aber auch erst einmal in die Position bringen.“
Genau das werden die Jettinger verhindern wollen. Der feststehende Klassenerhalt befreit sie von allen Lasten, die Vorstellungen auf dem Rasen wirkten zuletzt weniger gehemmt, weniger verklemmt als davor. Natürlich läuft längst nicht alles rund, wie sollte es auch, wenn Trainer Michael Porstendörfer regelmäßig erst eine ellenlange Ausfallliste studieren muss, ehe er seine Mannschaft aufstellen kann. Und kaum kehrt einer zurück ins Team, fehlt schon der nächste. Das zog sich wie ein roter Faden durch die Frühjahrsrunde.
Diesmal - das hat Seltenheitswert - kann er zum zweiten Mal in Folge dieselbe Elf aufstellen. Und er wird ein paar Alternativen mehr auf der Bank haben, da die zweite Mannschaft ausnahmsweise nicht parallel antritt.
Letztlich wird es aber auch in Jettingen viel um Mentalität gehen. Porstendörfer unterstreicht, dass alle Beteiligten unbedingt einen versöhnlichen Abschluss hinlegen wollen. Er selbst wird sich nach der Runde vom VfR verabschieden. Zurückschauen kann er bereits jetzt - und er kommentiert absolut nüchtern: "Sportlich war es eine enttäuschende Rückrunde. Das Mindestziel haben wir erreicht, mehr aber auch nicht. Menschlich und vom Drumherum her war es aber wirklich wunderbar; Zusammenarbeit und Kommunikation haben absolut gestimmt." Anpfiff: Samstag, 11. Mai, 15.30 Uhr
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