
Mit Fördergeldern will Buch seine wohl marodeste Brücke sanieren

Plus Der Marktrat legt fest, bei welchen Programmen Zuschüsse beantragt werden, um die Brücke bei der Biogasanlage südwestlich von Buch erneuern zu können.
Die Brücke bei der Biogasanlage südwestlich von Buch muss erneuert werden. Bürgermeister Markus Wöhrle bezeichnet sie als „eine der schlechtesten, die wir haben“. Die für die Sanierung notwendige Ingenieur- und Tragwerksplanung hat der Marktrat bereits im Juli 2020 an ein Ingenieurbüro vergeben. Bei der jüngsten Sitzung stand am Donnerstag die Wahl eines Förderverfahrens an.
Das Gremium beschloss einstimmig, zunächst eine Förderung des europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zu beantragen. Zum Ende des Jahres könne man absehen, wie die Chancen für eine höhere Förderung durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) stehen, sagte der Bürgermeister.
Das Amt für ländliche Entwicklung stellt für 2021 keine Mittel in Aussicht
Zum Zeitpunkt der Beauftragung der Ingenieurleistungen sei man davon ausgegangen, den Brückenneubau über das ILE-Förderprogramm (Integrierte Ländliche Entwicklung) des ALE zu realisieren. Diese Landesbehörde könne aber aufgrund anderer Projekte für das Jahr 2021 keine sowie für 2022 nur sehr geringe Fördermittel in Aussicht stellen, hat Wöhrle in Erfahrung gebracht. Für das Jahr 2023 gebe es noch keine Schätzungen, ob überhaupt und in welcher Höhe Mittel zur Verfügung stehen.
Alternativ könnte sich der Markt Buch auch für eine Förderung über das sogenannte ELER-Programm bewerben. Zum Ende der voraussichtlich auf Ende August oder September 2021 terminierten Frist würden die eingereichten Maßnahmen bewertet. Bereits sechs Wochen später erhalte der Markt Buch entweder einen Förderbescheid oder auch die Mitteilung, dass er die nötige Punktzahl nicht erreicht habe, sagte Wöhrle. Im Falle eines positiven Bescheids blieben zwei Jahre für die Umsetzung des Brückenbaus. Für die erfolgreiche Bewerbung für das ELER-Programm sei eine bereits erteilte Baugenehmigung erforderlich, informierte der Bürgermeister.
Brücke südlich von Buch ist auf Höchstlast von sechs Tonnen beschränkt
Da sich eine Förderung über das bayerische Finanzausgleichsgesetz auf Gemeindestraßen und nicht auf öffentliche Feld- und Waldwege bezieht, kommt sie Wöhrle zufolge als dritte Alternative für den Marktrat nicht infrage. Nicht nur, weil man lediglich 50 Prozent der förderfähigen Kosten erwarten könne, sondern weil in diesem Fall noch vor der Sanierung der Brücke der Weg für den kompletten Verkehr freigegeben werden müsste. Aufgrund ihres Zustands sei die Brücke derzeit auf eine Höchstlast von sechs Tonnen beschränkt, fügte Wöhrle hinzu.
Grundsätzlich bevorzugen die Markträte eine Aufnahme in das ILE-Förderprogramm, das neben 65 Prozent der Bruttokosten auch einen Bonus in Höhe von zehn Prozent in Aussicht stellt. Bei geschätzten Baukosten in Höhe von 225.000 Euro entspreche dies einem Zuschuss von 160.875 Euro. Nach Auskunft des Amts für Ländliche Entwicklung steht einer Förderung über das ILE-Programm nicht entgegen, dass sich der Markt Buch zunächst für das ELER-Programm (Fördersumme: 60 Prozent, also 135.000 Euro) bewirbt. Darauf wies der Rathauschef hin. „Dann hätten wir eine genehmigte Planung und vielleicht auch einen zeitlichen Vorsprung“, sagte er. Ende des Jahres sei dann abzusehen, wie die Chancen für eine ILE-Förderung stehen.
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