Er konnte sein Altenstadt nicht vergessen
Altenstadt Viele Jahre ist Leo Rose im Sommer in seine schwäbische Geburtsheimat Altenstadt gekommen. Häufig blieb er nur einen Tag lang, nie sehr viel länger. Künftig werden seine Freunde vergeblich auf ihn warten. Erst in diesen Tagen ist bekannt geworden, dass Rose Mitte Dezember 2009 in Jerusalem nach Herzanfällen verstorben ist.
Der Name Rose hat in Altenstadt bis heute einen guten Klang. Leos Vater Hermann Rose war viele Jahre der Hauptlehrer der jüdischen Schule des Orts; er übte zudem sämtliche religiösen Ämter in seiner Kultusgemeinde aus und schrieb die Geschichte der jüdischen Gemeinde des Orts auf. Man war tolerant dazumal in der Iller-Gemeinde. Bei Hermann Roses Beisetzung sprach auch der katholische Geistliche, heute erinnert der Hermann-Rose-Platz an ihn. Leider änderten sich später die Zeiten. Mutter Ida Rose starb im Konzentrationslager (KZ) Theresienstadt. Auch Sohn Albert hat das Dritte Reich nicht überlebt. Leo Roses Schwester Berta wanderte nach San Francicsco aus, Bruder Norbert nach Südafrika.
Leo Rose hat in Altenstadt eine glückliche und gute Kindheit und Jugendzeit verbracht. "Ich denke, in Altenstadt hat es damals keinen Unterschied gegeben. Die christlichen Familien wussten genau, wann unsere Feiertage waren und sie haben mitgeholfen; und wir haben ihnen mitgeholfen, wenn ihnen irgendwas gefehlt hat. Ich bin zum Fußballspielen gegangen, der andere hat im Gesangverein mitgearbeitet, es war alles gewissermaßen eine Familiengeschichte", hat Leo Rose einmal gesagt. Er sei Schiedsrichter im Fußballverein Altenstadt gewesen. Aber dann sei der Antisemitismus gekommen.
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