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Illertissen
02.01.2021

Die Türen zu Illertissens Vergangenheit öffnen sich

Max Kanz und Albert Vogt, Erster und Zweiter Vorsitzender des Heimatpflegevereins Illertissen (von links) im Depot, wo Schränke aufbewahrt werden, wie sie auf der Abbildung vom alten Museum zu sehen sind.
Foto: Regina Langhans

Plus Der Heimatpflegeverein Illertissen wurde 50 Jahre alt – tatsächlich ist er aber noch viel älter. Zwei Mitglieder der ersten Stunde erzählen von der Neugründung.

Fünf Jahrzehnte ist es her, seit an Geschichte und Kunst interessierte Menschen den Verein zur Heimatpflege im Landkreis Illertissen ins Leben gerufen haben. Es handelte sich eher um einen Neuanfang als eine Fortsetzung des Vereins für Altertums- und Heimatkunde in Illertissen. Denn den gab es schon viel länger.

Die Gründung fand am 9. März 1909 statt. Doch im Zuge der Gleichschaltungswelle 1939 wurden der Verein und das 1910 eröffnete Museum aufgelöst. Seine Aufgaben übernahm der Heimatdienst Illertissen. „Jedoch wurde Heimatpflege im Dienste der NS-Volkserziehung umfunktioniert“, schreibt Pfarrer Erich Lidel, Erster Vorsitzender des am 11. September 1970 im Schlossbräuhaus wiedergegründeten Vereins. Kreisheimatpfleger Anton Konrad, 83 Jahre alt, und der heutige Zweite Vorsitzende und Konservator Albert Vogt, 79, waren damals dabei. Was sie zu erzählen haben, ist spannende Zeit- und Gesellschaftsgeschichte einer Nachkriegsepoche, die in der Museumsarbeit 1970 aktiv aufgearbeitet wurde.

Ein Jahr nach der Gründung eröffnete der Verein in Illertissen ein Museum

Aufzeichnungen des alten Museumsführers zufolge eröffnete der Verein für Altertums- und Heimatkunde in Illertissen ein Jahr nach der Gründung 1909 in der ehemaligen Sebastianskapelle (1605-1966) an der Hirschkreuzung sein Museum. Doch im Ersten Weltkrieg kam es zum Stillstand und 1919 wegen der Wohnungsnot zur Schließung: Die Exponate wurden in einem Zimmer zusammengepfercht und in den Dachboden ausgelagert. Im Jahr 1929 war von einer Neueröffnung zu lesen. Doch 1938 wurde das Museum wegen des begehrten Wohnraums erneut auf zwei Zimmer reduziert und wieder ausgelagert, bis 1939 mit Beginn des Zweiten Weltkrieges die vollständige Auflösung folgte. Die Museumsgegenstände kamen teils zu ihren Stiftern zurück oder wurden in den Kellern der Brauerei Kempter an der Ulmer Straße und andernorts abgelegt.

In den Kriegs- und Nachkriegswirren ging vieles verloren oder fand private Liebhaber, die damit ihre Wohnungen schmückten oder gar Geld machen wollten, wie Albert Vogt selbst erlebte. Was blieb anderes übrig, als Schätze sogar zurückzukaufen. „Obwohl alte Inventarlisten ihre Zugehörigkeit zum Museum bestätigen konnten“, so Vogt. Bis es schließlich soweit war, dass sich wieder ein Verein gründete und die durch Wegzug des Finanzamtes leer stehenden Räume im vorderen Vöhlin-Schloss zum Heimatmuseum einrichten ließen, hatten die Exponate halb Illertissen durchquert: Sie lagerten im Rathaus, in der Schranne, im alten LEW-Gebäude, auf dem Dachboden der alten Mädchenschule und wanderten nach deren Abriss in den Dachboden der Realschule. Dort richtete Albert Vogt ebenso ein Depot ein wie im Untergeschoss des Schlossnebengebäudes. Bilder, Figuren, Möbel, Trachten, Schriften befanden sich in bedauernswertem Zustand. Vogt wird nicht vergessen, wie er auf dem Rathausdachboden unter allerlei gelagerten Utensilien die drei wertvollen Kupferstichbände des „Hortus Eystettensis“ (Garten Eichstätts) entdeckte.

Das Ziel: Den Verein wieder gründen und das Museum wieder aufbauen

Wie 1909 standen wieder Vereinsgründung und Museumsaufbau in engem Zusammenhang, wofür es nach Kriegsende erneut das nötige Bewusstsein zu schaffen galt. Von politischer Seite geschah dies unter den Bürgermeistern Siegfried Ott, Hermann Kolb sowie dem letzten Landrat des Landkreises Illertissen Josef Burkhart. Kulturhistorische Überzeugungsarbeit leistete unter anderem der in Nachfolge des verstorbenen Kreisheimatpflegers Josef Regner eingesetzte Verleger und Kunsthistoriker Anton Konrad aus Weißenhorn. Der gebürtige Illertisser hatte Kontakte, wusste vom alten Museum und lernte den Kunsthistoriker Max Schefold kennen, der anlässlich dessen Wiedereröffnung 1929 sogar eine Schrift über die Entstehung verfasste.

Als, ebenfalls infolge der Kriegsnachwehen am 11. September 1970, rund 50 Interessierte im Schlossbräu den Verein zur Heimatpflege e.V. im Landkreis Illertissen gründeten, schien sich so manches zu wiederholen: Erneut waren kulturhistorische Schätze der engsten Umgebung unwiederbringlich verloren. Zumal, wie berichtet wird, wertvolle Stücke wie das Illertisser Bronzeschwert gerne für Ausstellungen an große Museen ausgeliehen wurden. So setzte sich Konrad – als Kreisheimatpfleger automatisch Mitglied im Illertisser Verein – hoch motiviert dafür ein, „zwischen den gepflegten Museumsstandorten Weißenhorn und Babenhausen in Illertissen wieder ein Äquivalent zu schaffen“, wie er sagte. Kompetente Unterstützung erfuhr er vom Tiefenbacher Pfarrer Erich Lidel, der den Vorsitz übernahm. Für fachkundige Begutachtung und Renovierung zogen sie Albert Vogt, Malermeister mit Erfahrung in Kirchenmalerei, als Konservator hinzu.

Für den Standort des Museums gab es viele Vorschläge

Die vordringlichste Aufgabe hieß, neben dem Zusammenführen und Renovieren der Bestände einen neuen Standort zu finden. Im Gespräch waren Benefiziatenhaus, Spital, Posthalterhaus oder Gefängnis, bis sich die im Zuge der Gebietsreform leer gewordenen Räume im Schloss als das richtige Domizil erwiesen. Konrad und Vogt werden nicht vergessen, wie der damalige Bürgermeister Kolb anlässlich einer „Bürgermeistersprechstunde“ beim Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß die Zusage aushandelte.

Zwei Stockwerke standen zur Verfügung, wobei im unteren die Forster-Sammlung die Grundlage für das Bayerische Bienenmuseum bildete und darüber auf mehr Fläche sich das neue Heimatmuseum ausbreiten konnte. Vogt setzte sein ganzes Fachwissen ein, um den Amtsräumen etwas vom früheren Flair zurückzugeben. Dass er oberhalb der Abhängung Reste einer Stuckdecke entdeckte und diese renovierte, macht die Museen im Schloss zusätzlich zur Besonderheit. 1983 wurde das Heimatmuseum eröffnet. Nach einer 2012 bis 2018 währenden Umbau- und Modernisierungsphase ist es zur neuen Attraktion zwischen den Ausstellungsorten Babenhausen und Weißenhorn geworden. Mit der Zugehörigkeit zum Landkreis Neu-Ulm ab 1972 änderte sich übrigens auch der Name: in „Verein für Heimatpflege in Illertissen und Umgebung“.

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