
Nach Corona-Ausbruch: So ist die Lage in den Caritas-Centren

Mehr als 80 Bewohner der betroffenen Illersenio-Heime sind inzwischen genesen. In Illertissen sind bald wieder Besuche möglich. In Vöhringen verzögert sich die Impfung wegen Lieferengpässen.
Das Hoffnungsjahr 2021 startet für Millionen Deutsche so, wie das alte aufgehört hat: Covid-19 diktiert mehr denn je den Tagesablauf der Menschen. Bei Illersenio gilt das in besonderem Maße.
Das akute Infektionsgeschehen scheint vorüber zu sein. So sind aktuell noch 23 Bewohner coronapositiv. 83 Heimbewohner haben die Infektion inzwischen überwunden. Für die Menschen in den Caritas-Centren in Vöhringen und Illertissen hat das negative Testergebnis auch über den Gesundheitszustand hinaus eine wichtige Bedeutung. Damit einher geht das Ende der persönlichen Quarantäne; sich wieder frei in der Einrichtung bewegen zu dürfen, ist für viele Senioren ein erheblicher Gewinn an Lebensqualität.
Mitarbeiter kehren aus Quarantäne zurück
Nach der aktuellsten Mitarbeiter-Reihentestung hat sich auch die kritische Personalsituation bei Illersenio entspannt. 55 Mitarbeiter stehen nach Ende ihrer Quarantäne nun wieder zur Verfügung. Planmäßig zum 11. Januar wird der Regelbetrieb im teilstationären und ambulanten Pflegebetrieb wiederaufgenommen, teilt die Caritas mit. Die fünf Tagespflege-Einrichtungen in Bellenberg, Buch, Illertissen und Senden öffnen wieder und auch alle Sozialstationen in Buch, Illertissen, Senden, Vöhringen und Weißenhorn können zum 11. Januar ihren im Dezember selbst auferlegten Notfallbetrieb beenden.
Große Hoffnungen ruhen auch auf dem Beginn der Covid-19-Impfungen, bei dem es aber auch Probleme gab: Die für den 5. Januar geplante Reihenimpfung für Vöhringen musste aufgrund aktueller Lieferengpässe des Biontech/Pfizer-Impfstoffs verschoben werden. In Illertissen erhielten bereits unmittelbar zum Jahresbeginn 111 Bewohner und Mitarbeiter ihre erste Impfdosis.
Impfbereitschaft in den Caritas-Centren ist hoch
Zahlen, welche die hohe Impfbereitschaft unterstreichen, sagt Martin Schwarz, der Zentrumsleiter in Illertissen: „Natürlich hängt das auch mit unserer aktuellen Situation zusammen. Ich bin dennoch sehr erleichtert. Dass wir über 80 Prozent Impfbereitschaft haben, war nicht ohne Weiteres zu erwarten. Speziell, wenn man das mit aktuellen Umfragewerten zur Impfskepsis vergleicht, die momentan in den Medien kursieren.“ Der Illertisser Einrichtungsleiter sieht die derzeitigen Impfungen als Wendepunkt in dem strapaziösen Kampf seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen die Pandemie.
Noch müssen die Teams in der stationären Pflege jedoch ausnahmslos maximale Schutzausrüstung tragen. Eine schwierige Situation für die Pflegekräfte, aus körperlicher, aber auch aus mentaler Sicht. Zu lange erschwert die Pandemie im Pflegebetrieb schon eine Betreuung, wie sie eigentlich sein sollte: nicht dem Fall zugewandt, sondern dem Menschen, schreibt die Caritas in einer Pressemitteilung.
Besucher sollen sich vorher genau über Sicherheitsmaßnahmen informieren
Ab dem 11. Januar werden im Caritas-Centrum Illertissen für bestimmte Bewohnergruppen sogar wieder Besuche möglich sein: Dazu zählen alle Senioren nach einer überstandenen Covid-19-Infektion beziehungsweise nach Entlassung aus der Quarantäne seitens des Gesundheitsamtes. Ebenso gehören dazu Senioren des Wohnbereichs WB2, welcher vom Infektionsgeschehen bisher unbetroffen ist.
Um einen reibungslosen Ablauf der Besuche zu gewährleisten, sollen sich Besucher im Vorfeld genau über die derzeit geltenden Sicherheitsvorkehrungen informieren. Diese gibt es online unter illersenio.de oder über die Illersenio-Corona-Hotline, die von Montag bis Freitag zwischen 10 und 12 Uhr unter 07303/9677-122 und 07303/9677-222 erreichbar ist. (az)
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