Nussknacker ohne Biss
Im CCU tanzt das Bolschoi Staatsballett Belarus Tschaikowskys Märchenmusik – der Sound kommt aus der Dose
Was rief einst Opa Hoppenstedt, der tolldreiste Greis aus Loriots Figurenkabinett? „Früher war mehr Lametta!“ Aber nein. Zu diesem Schluss kann man einfach nicht kommen, beim Anblick dieses Bühnenbilds: Ein mächtiger Christbaum türmt sich in der Ecke auf, am Rand der Bühne im Ulmer Congress-Centrum (CCU). Von buschigen Ästen baumelt schwerer, goldener Behang – als lägen die Weihnachtsfeiertage nicht schon hinter uns. Und, zauberhaft, blitzt da etwa der Weihnachtsstern auf? Nein. Eine Discokugel. Sie funkelt in den Saal und auf den weiten Vorhang, der als Kulisse für das musikalische Märchen dient, das nun beginnt. Von dieser bunten Leinwand grinst er schon, der Nussknacker, mit einem stattlichen, bedrohlichen Gebiss. Deutlich harmloser wirkt da der kleine Spielzeugknacker, den die Primaballerina bald darauf in Händen hält. Mit diesem Nussknacker wagt sie einen Tanz.
Pjotr Iljitsch Tschaikowskys Ballett „Der Nussknacker“ erzählt eine Liebesgeschichte zwischen einem Mädchen und einem Nüsseknackgerät, das durch ihre Zuneigung zum Leben erwacht und zum Prinz wird. So zaubert das Ballett auf Bühnen weltweit eine weihnachtliche Traumwelt. Dieses Kunststück glückte zumindest streckenweise auch dem „Bolschoi Staatsballett Belarus“ bei ihrem Auftritt in Ulm. Das Publikum erlebt an diesem Abend einen Nussknacker mit feinem Tanz, dafür aber wenig Biss und erwartbarer Ästhetik. Ein etwas dröger Zauber lag über diesem Abend. Vielleicht war der schlichte Saal Schuld daran, der für zauberhafte Stimmungslagen wirklich nicht geschaffen scheint. Und es lag sicher daran, dass die Musik vom Band kam.
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