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Weißenhorn
05.08.2020

Japanische Heilmethode: Dieser Weißenhorner ist als Reiki-Mann bekannt

Christian Rotter aus Weißenhorn ist als Reikimann bekannt.
Foto: Anna Katharina Schmid

Plus Christian Rotter aus Weißenhorn praktiziert Reiki, eine Heilmethode aus Japan. Vor allem während der Pandemie suchen viele Menschen seine Hilfe.

Annika strahlt. Die 37-Jährige sitzt in einem Behandlungsraum, in den Händen eine Tasse Kräutertee. Sie scherzt ungezwungen mit Christian Rotter, bei dem sie in Behandlung ist. Ihre blauen Augen leuchten. Sie lacht offen, die beiden kennen sich seit 20 Jahren. Auf die Frage, wie sie zu Rotters Reiki gekommen war, antwortet Annika ohne Umschweife - und erzählt von einem großen Verlust. Die Reiki-Sitzungen von Rotter hätten sie in der Zeit unterstützt. Die Behandlungen sollen die Energiereserven auffüllen und zu innerem Gleichgewicht verhelfen - gerade während der Pandemie ist die Nachfrage groß.

Reiki - eine japanische Heilmethode, die Energien fließen lassen soll

Annika nimmt einen Schluck Kräutertee. „Ich hatte eine Totgeburt“, sagt sie. Kurz bricht ihre Stimme, dann fängt sie sich. Als ihr der Verlust ihres den Boden unter den Füßen wegriss, stärkten sie die Behandlungen bei Rotter. „Ich bin im Reinen mit mir“, sagt Annika.

Reiki ist eine japanische Heilmethode, die Blockaden im Körper lösen und die Energien fließen lassen soll. Ihr werden positive Effekte zugeschrieben, aber sie ist auch umstritten. Denn wissenschaftlich belegen kann man die Wirksamkeit der Energiearbeit nicht. Christian Rotter praktiziert und unterrichtet diese Methode seit 14 Jahren, er lebt davon. „Reikimann“ nannten ihn zuerst seine Bekannten, dann bald auch viele andere, und er übernahm den Namen. Annika ist eine der mehr als tausend Menschen, die Rotter im Laufe der Jahre in seinem Raum am Ortsrand von Weißenhorn behandelte. Die meisten kommen regelmäßig, teilweise behandelt er bis zu zehn Leute am Tag.

Rotter will Reiki leichter zugänglich für Lernende machen

Der Begriff Reiki setzt sich aus zwei japanischen Wörtern zusammen: „Rei“ für Seele und „Ki“ für die individuelle Lebensenergie, sagt Rotter. Der Gelehrte Mikao Usui begründete die Methode zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Rotter bezieht sich auf diese Urform des Reiki, geht aber damit einen eigenen Weg.

Der „Reikimann“ lehnt an der roten Liege mit Mandalamuster. Eine lockere Mütze auf dem Kopf, kräftige Statur, der linke Arm komplett tätowiert. Ein breites Lächeln mit Lücke zwischen den Schneidezähnen. Der gelernte Bürokaufmann erfuhr über eine Bekannte von Reiki – und war elektrisiert. „Ich habe mich gleich reingefunden“, sagt der 42-Jährige. In nur zwei Jahren absolvierte er bei der Bekannten die drei Grade zum Reiki-Meister. Dabei lernte er, andere zu unterrichten.

Er stützt sein Gesicht auf einer Hand ab. Dabei zeigt sich seine Tätowierung am Unterarm: „There will be light“, auf Deutsch „Es werde Licht“. Neben den Buchstaben erhebt sich die minimalistische Zeichnung eines Vogels. Rotter gründete die „Phönix-Linie“, die zwar auf der Urform des Reiki aufbaue, für Lernende aber leichter zugänglich sei. Er ist der Ansicht, dass Reiki intuitiv auszuführen ist, dazu brauche es keine unzähligen Regeln und Vorschriften. Von Gurus und absolutistischen Anschauungen hält er nichts: „Jeder Mensch findet seinen Weg, den kann dir niemand vorschreiben.“

Die Methode hat auch viele Kritiker - oft sitzen sie bei Rotter

Rotter weiß, dass die oft als esoterisch angesehene Heilmethode viele Kritiker hat. Oft sitzen gerade diese bei ihm – mit skeptischem Blick, geschickt von ihren Partnern und Familienangehörigen. Die Zweifel kümmerten ihn nicht. Der Weißenhorner zuckt mit den Schultern: „Was soll ich sagen? Es funktioniert.“ Es sei wichtig, sich über die Wirkung von Reiki im Klaren zu sein: „Meine Aufgabe ist nicht zu heilen, sondern Kraft zu geben.“ Bei Krankheiten könne Reiki unterstützen, aber keine Therapie ersetzen. Er sehe täglich, dass es funktioniere – auch bei Menschen, die nicht an die Wirkung des Reiki glaubten.

Kommt jemand zur Behandlung, gibt es eine Tasse Tee mit einem kräftigen Schuss Agavendicksaft und ein Gespräch in den weich gepolsterten Stühlen. Das Reden ist ein essenzieller Bestandteil der Behandlung. Annika beschreibt ihren Gefühlszustand nach dem Verlust ihres Kindes: „Ich hatte so viele Fragen. Wo ist mein Sohn? Was passiert mit ihm? “, und auch beschäftigte sie, ob sie jemals wieder schwanger werden könne. Das Reden habe ihr von Anfang an geholfen und ihr neue Perspektiven aufgezeigt. „Es muss alles ans Licht kommen, auch das, was tief sitzt“, sagt Annika. Nur so könne man alles verarbeiten. Die 37-Jährige hat heute zwei Kinder. Sie verabschiedet sich – zusammen mit ihrem Mann geht die Familie jetzt einkaufen.

Reiki soll helfen, die eigene Kraft zu finden

Rotter sagt, Reiki helfe, die eigene Kraft zu finden: „Es kann den Weg freimachen und den natürlichen Zustand des Körpers herstellen.“ Dafür brauche es nicht viel, denn der Körper sei darauf ausgerichtet, wieder zu diesem Zustand zurückzufinden. „Das Ziel ist, in sich zu ruhen und nichts an sich ranzulassen“, sagt der 42-Jährige.

Um die Wirkung der Behandlungen zu verdeutlichen, spricht Rotter von Reiki in Bildern. Sprüht man vor Energie, prallen negative Emotionen einfach ab – wie Schmutz bei einer Teflonpfanne. Ist man erschöpft, könne man sich schnell zu einem mit Ballast vollgesogenen Schwamm wandeln. Ebenso eignet sich der Autotank als Gleichnis: Den müsse man ebenfalls vor dem Losfahren auftanken und je nach Fahrgeschwindigkeit erneut befüllen.

So laufen die Behandlungen in Weißenhorn ab

In dem Raum klingt leise Musik. Ein Teekessel mit süßem Kräutertee steht auf einem Stövchen, daneben eine Rolle Küchentücher. Rotter zündet Palo Santo an, sogenanntes heiliges Holz, und dünne Rauchschwaden verbreiten den harzig-würzigen Geruch in der Luft. Bei der Behandlung legt Rotter seine Hände auf oder hält sie direkt über die Chakren, die Energiezentren im Körper. So berühren seine Fingerspitzen zum Beispiel zwei Punkte an der Stirn, er wölbt seine Hände um den Kehlkopf und lässt die Handflächen über dem Brustkorb schweben. „Dabei denke ich nicht nach, ich warte ab“, beschreibt Rotter. „Wenn die Energie fließt, werden meine Hände warm und kribbeln.“ Vor allem bei erschöpften Menschen sei die Empfindung intensiv.

Die Empfindungen der zu Behandelnden während des Reiki sind dabei unterschiedlich. Einige wenige spüren gar nichts. Bei anderen prickelt die Kopfhaut, Wärme breitet sich aus, Wellen bewegen sich durch den Körper. Entspannung setzt nicht sofort ein. Im Anschluss fühlen sich die meisten schwer, wie etwa nach einem langen Schlaf. „Nach zwei Stunden verfliegt dieses Schweregefühl und man ist voll im Gleichgewicht“, sagt Rotter.

Die Nachfrage nach Reiki ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen

Eine Behandlung kostet etwa 60 Euro. Das sei ein Richtwert – denn Rotter will auch finanziell schlechter gestellten Menschen Behandlungen ermöglichen. In den vergangenen Jahren habe er mehr und mehr Zulauf bekommen, erzählt er. Zunächst interessierten sich hauptsächlich Frauen für Reiki, heute sind Männer ebenso vertreten. Rotter behandelt alle Altersgruppen, auch Kinder, und ist oft bis zu vier Wochen im Voraus ausgebucht. Er hat eine Vermutung, warum die Nachfrage steigt. Das Bewusstsein vieler Menschen verändere sich: „Viele merken, dass Tabletten Symptome kurieren, aber nicht die Ursache einer Krankheit.“ Eine ganzheitliche Heilung gehe tiefer und müsse von jedem selbst umgesetzt werden – dazu brauche es Energie.

So präsent Rotter mit seiner offenen Art im Raum wirkt, so sehr nimmt er sich bei der Behandlung zurück. „Ich empfehle nur. Die Leute bestimmen, was sie wollen und brauchen“, sagt Rotter. Bei vielen Menschen sei der Zugang zur universellen Energie durch Stress und negative Empfindungen verschlossen. Gerade nach dem Stillstand durch Corona sei das Bedürfnis nach Behandlungen groß. Angst, der Wegfall des vertrauten Alltags, die Isolation – unzählige Anfragen nahm er entgegen: „Ich habe nur noch gearbeitet, seit ich wieder durfte.“ Doch genau so wolle er das, er liebe seinen Job. Für die Menschen da sein, ihnen Gutes tun. Rotter lacht und sagt: „Nach dem Lockdown gab es viele heiße Hände bei mir.“

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