
Sanierung der Turnhalle in Winterrieden: Jetzt ist die Baugenehmigung da

Plus Die Gemeinde Winterrieden plant seit langem, die Turn- und Festhalle zu modernisieren und zu erweitern. Nun liegt die Baugenehmigung vor. So soll sich der Treffpunkt im Ort wandeln.
Die Erleichterung ist dem Winterrieder Bürgermeister Hans-Peter Mayer anzumerken. Endlich hat das Landratsamt Unterallgäu grünes Licht für die Sanierung und Erweiterung der Turn- und Festhalle gegeben. Nachdem die Gemeinde den Antrag bereits im März 2019 bei der Behörde eingereicht hatte, forderten die prüfenden Stellen in größeren Zeitabständen, dass Unterlagen, Gutachten und Stellungnahmen nachgereicht werden. Mitte des vergangenen Monats ist die mit rund 50 Auflagen verbundene Genehmigung nun eingetroffen. Wie es nun weitergeht und wie sich die Halle wandeln soll.
Die Hallensanierung in Winterrieden wird seit Langem diskutiert
„Realistisch gesehen sind wir jetzt leider ein ganzes Jahr in Verzug“, bedauert Mayer. Bereits während der Amtszeit seines Vorgängers, Gerhard Brosch, habe der Winterrieder Gemeinderat über eine umfassende Sanierung der Halle diskutiert, welche im Jahr 1978 ihrer Bestimmung übergeben worden war, berichtet Bürgermeister Mayer. Konkret wurden die Pläne, als Vertreter des Landratsamts 2016 den Brandschutz im Gebäude beanstandeten. Um die Turn- und Festhalle weiterhin öffnen zu dürfen und den Betrieb dort nicht gänzlich einstellen zu müssen, hat die Gemeinde eine entsprechende Tektur mit Brandschutzgutachten eingereicht.
Schließlich sollten die Winterrieder Vereine und Bürger nicht auf Veranstaltungen und sportliche Aktivitäten verzichten müssen. Da diese Tektur auf eine Gültigkeit von vier Jahre begrenzt ist, wurde ein Architekturbüro damit beauftragt, die Pläne für die technische und optische Aufwertung der Turn- und Festhalle zu erstellen. Aufgabe war es unter anderem, die Bedürfnisse der Hauptnutzer, also der Vereine, in einem aktualisierten Raum- und Nutzungskonzept zu berücksichtigen.
So soll die Winterrieder Halle nach der Sanierung aussehen
Die Entwürfe für das „Haus der Vereine“ hat Mayer den Winterriedern schon während einer Bürgerversammlung 2019 in groben Zügen vorgestellt. Laut Planung soll die Kubatur der Halle, die für Sport und Veranstaltungen jeder Art genutzt wird, bei der Umgestaltung erhalten bleiben. Der bestehende Anbau an der Ostseite wird demnach abgerissen und durch einen wesentlich größeren ersetzt. Mit einer Länge von 22 Metern biete dieser Anbau dann ausreichend Raum, sodass der unter Platzmangel leidende Schützenverein in eine neue, mit zehn Schießständen ausgestattete Heimstätte einziehen könne, erklärt Mayer.
Laut Planung wird an das Schützenheim ein „Vereinsstüble“ angeschlossen, das vorwiegend die Schützen, aber auch andere Vereine nutzen könnten, sowie ein Umkleideraum und eine Ausgabeküche. Im Obergeschoss des Anbaus entstünden ein Mehrzweckraum für Gymnastikgruppen und ein Proberaum für die örtliche Musikkapelle. In zwei Nebenräumen sollen künftig die Hallenbestuhlung und ein Teil der Turngeräte gelagert werden.
Das Haupttreppenhaus in der Halle musste neu errichtet werden
Darüber hinaus werden sowohl die Decken in der Halle als auch die gesamte Gebäudehülle energetisch saniert. Noch in diesem Jahr solle der Anschluss des Gebäudes an das derzeit in Arbeit befindliche Nahwärmenetz erfolgen. Damit werde die mit Öl betriebene und in die Jahre gekommene Heizungsanlage überflüssig, freut sich Mayer. Das Gebäude werde dadurch aufgewertet und der CO2-Ausstoß auf ein Minimum gesenkt.
Dem aktuellen Brandschutzkonzept zufolge muss das Haupttreppenhaus neu errichtet werden; die Fluchtwege sind entsprechend auszubauen. Der Bürgermeister erklärt, dass außerdem die Sanitäranlagen, Umkleide- und Duschräume komplett instandgesetzt werden müssen. Durch das neue Raumkonzept erhielten die Bereiche teilweise neue Standorte. Die technische Ausstattung der Halle wird erneuert.
„Das Eintreffen der Baugenehmigung durch das Landratsamt bedeutet aber nicht, dass die Maßnahme schon starten kann“, sagt Mayer. „Um die Finanzierung auf sichere Füße zu stellen, müssen wir erst einmal Fördergelder beantragen.“ Erst nach deren Bewilligung könne man die Arbeiten detailliert festlegen und ins Ausschreibungsverfahren gehen. Derzeit sei der Architekt damit beschäftigt, den Kostenrahmen zu stecken. „Unter der Voraussetzung, dass die Förderanträge zügig bearbeitet werden, können die Rohbauarbeiten am neuen Anbau im Frühjahr 2021 starten“, hofft Mayer.
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