
„Von Bellenberg für Bellenberg“


Der Gemeinderat hat sich gegen eine gemeinsame Gewerbeschau mit den Illergemeinden entschieden. Die Schau soll weiter in der Hand der Gemeinde bleiben
Bellenberg Traditionen, die sich bewährt haben, soll man nicht ändern. Das ist jedenfalls die Meinung des Bellenberger Gemeinderates, der bei seiner Sitzung einstimmig gegen eine gemeinsame Illertal-Gewerbeschau mit Vöhringen und Illertissen gestimmt hat. Es soll weiterhin alle drei Jahre eine eigene Bellenberger Gewerbeschau stattfinden.
Die Idee zu einer gemeinsamen Ausstellung hatte Vöhringens Bürgermeister und Vorsitzender des Gewerbevereins Karl Janson. Bellenbergs Bürgermeisterin Simone Vogt-Keller aber kritisiert dessen Pläne: „Die Gedanken sind noch nicht ausgereift. Ich sehe kein konkretes Konzept.“ Zwar hätte die Schau mit mehr Ausstellern eine größere Attraktivität, Probleme sähe sie aber darin, einen geeigneten Veranstaltungsort zu finden, die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten abzugrenzen und ein neues Konzept zu erstellen. Deswegen plädiert Vogt-Keller für die Beibehaltung der bisherigen Regelung: „Wir machen eine Gewerbeschau von Bellenberg für Bellenberg.“
„Vöhringen bringt allein keine Schau mehr zustande“
Gemeinderat Klaus Bürzle sieht das genauso. „Unsere Gewerbeschau war immer klein und fein, alles hat gepasst. Warum sollten wir jetzt bei einer Mammutgewerbeschau mitmachen?“ fragt er sich. Die Antwort darauf hat Bürzle selbst schon parat: „Vöhringen bringt allein keine Schau mehr zustande, jetzt versuchen sie es auf diese Weise.“ Neben Vöhringen hat auch Illertissen Interesse an einer gemeinsamen Iller-Gewerbeschau gezeigt. Auch der Gewerbeverband Altenstadt hält eine gemeinsame Veranstaltung der Illergemeinden für sinnvoll und wünschenswert. Allerdings wollen die Altenstadter nur Vöhringen und Illertissen mit ins Boot nehmen und dann im Rotationsverfahren den Veranstaltungsort unter den drei Kommunen abwechseln.
Bislang findet in Bellenberg alle drei Jahre eine eigenständige Gewerbeschau in der Turn- und Festhalle statt. Wirklich rentieren tut sich die Veranstaltung für die Bellenberger Kasse aber nicht. 2009 nahm die Gemeinde dadurch rund 3700 Euro ein, hatte aber Ausgaben in Höhe von 7200 Euro. Dieses Minus nehme man aber, so Simone Vogt-Keller, in Kauf, da die Gewerbeschau nun mal zur Attraktivität der Gemeinde beitrage.
Bei der vergangenen Schau hatten weniger Betriebe teilgenommen als noch 2005. Das hätte aber an der Wirtschaftskrise und nicht an einem allgemein sinkenden Interesse gelegen, so Simone Vogt-Keller.
Dennoch werde man jetzt die Gewerbetreibenden fragen, ob sie lieber bei einer Großgewerbeschau mitmachen würden. Denn im Gemeinderat war man sich einig, dass man sicher sein müsse, dass die Gewerbetreibenden des Ortes bei der nächsten Bellenberger Ausstellung zahlreich dabei wären. „Wenn die Betriebe bei unserer eigenen Schau nicht mitziehen, dann müssen wir passen und vielleicht doch noch über eine große gemeinsame Veranstaltung nachdenken“, so Klaus Bürzle.
Davon geht im Moment aber niemand aus. Denn vor allem für kleinere Betriebe habe eine gemeinsame Schau der Illergemeinden Nachteile. „Wir wollen, dass auch die kleinen Firmen eine Chance haben, sich zu präsentieren. Und ich denke, dass die bei einer großen Gewerbeschau einfach nicht zum Zug kämen“, so Simone Vogt-Keller.
Als Termin für die Ausstellung ist der 24. und 25. März 2012 vorgemerkt.
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