Der Beschluss steht: Ab dem Jahr 2035 dürfen in der EU keine Verbrenner-Neuwagen mehr verkauft werden. Spätestens jetzt wird klar, dass künftig noch mehr Elektrofahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein werden - und der Strombedarf deutlich ansteigt. Den Kommunen im Landkreis Neu-Ulm bleibt gar nichts anderes übrig, als sich intensiver als bislang mit dem Thema erneuerbare Energien zu beschäftigen - und Wege zu suchen, wo der Strom für eine wachsende Zahl Elektroautos, aber auch für immer mehr andere Nutzungen in Zukunft herkommen kann.
Doch das wird nicht ohne die Akzeptanz durch die Bürgerinnen und Bürger gehen. Viele haben Vorbehalte gegen Solarparks und Windräder in ihrer Nachbarschaft. Ob es Lärm durch die Windkraftanlagen, Verbrauch von landwirtschaftlich nutzbaren Flächen oder die reine Optik ist, die Bedenken auslöst: Diese zu entkräften wird noch ein hartes Stück Arbeit. Umso wichtiger ist es, Betroffene zu Beteiligten zu machen. Die Übernahme einer Genossenschaft für die Energiegewinnung mit Photovoltaik, wie sie die ILE-Kommunen jetzt vorhaben, ist dabei ein entscheidender Schachzug. Bürgerinnen und Bürger können sich hier aktiv und finanziell engagieren, sind ein wesentlicher Teil der Energiewende vor Ort.
Das Modell ließe sich sicher auch auf Windkraftanlagen erweitern. Denn dass diese auch in der Region Donau-Iller kommen müssen und werden, ist nicht erst seit dem EU-Beschluss vom Dienstag klar. Anfang der Woche hat sich beispielsweise der Weißenhorner Stadtrat damit befasst, wo im Stadtgebiet Windräder gebaut werden können. Bereits im Januar kam das Thema in Roggenburg auf den Ratstisch. Ob diese Anlagen einmal von einem großen Unternehmen oder einer lokalen Genossenschaft betrieben werden, könnte sich entscheidend darauf auswirken, wie die Menschen in der Region sie akzeptieren.