Der Schlossherr von Obenhausen lieh dem König einst viel Geld
Plus Der kleine Herrschaftssitz im Rothtal hatte unter der Kaufmannsfamilie Baumgartner gute Kontakte zu den Habsburgern. Später ging es jedoch finanziell bergab.
Man benötige Geld, viel Geld. Macht, wenig Skrupel, einflussreiche Freunde oder Gönner und eine Vorliebe für ein luxuriöses Leben. Fertig wäre der vorbildliche Renaissancefürst des 15. und 16. Jahrhunderts. Eine entsprechende Hofhaltung, wie sie aus Italien bekannt ist, fand in Obenhausen sicherlich nicht statt, dennoch konnte der kleine Herrschaftssitz im Rothtal unter dem Augsburger Kaufmannsgeschlecht der Baumgartner den Duft der damals modernen Welt atmen.
Für 8100 Gulden bot König Ferdinand I. den Ort Hans Baumgartner als Pfand an, wobei der Wildbann (das Jagdrecht) hier noch gar nicht enthalten war. In dieser Handelsfamilie war man indessen mit derartigen Beträgen durchaus vertraut. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts führten die Baumgartner zusammen mit den Fuggern und Welsern den Augsburger Handel, deren Mitglieder zumeist verwandtschaftliche Beziehungen zueinander pflegten. Regina Fugger war die erste Frau des neuen Obenhausener Besitzers, der 1538 selbst in das Augsburger Patriziat aufgenommen wurde. Ebenso wie die Fugger investierten die Baumgartner in den Tiroler Bergbau, waren also in regem Kontakt mit den Habsburger Kaisern. Nicht zuletzt aus diesem Grund fiel die Wahl bei der Vergabe Obenhausens auf diese Familie.
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