Startseite
Icon Pfeil nach unten
Illertissen
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Basketball-Eurocup: Ulm stürzt den Gegner in die Krise

Basketball-Eurocup

Ulm stürzt den Gegner in die Krise

    • |
    Patrick Miller war wertvollster Spieler des Spieltags.
    Patrick Miller war wertvollster Spieler des Spieltags. Foto: Horst Hörger

    Bei Ratiopharm Ulm reagiert man in der Regel gelassen auf Erfolge und Misserfolge. Andernorts ist die Aufregung größer. Etwa bei Germani Brescia, das sich am Mittwoch mit einer 80:97-Heimniederlage gegen die Ulmer aus dem Eurocup verabschiedet hat. Der italienische Trainer Andrea Diana war in der Pressekonferenz ganz kurz angebunden: „Ich schäme mich, über so eine Vorstellung zu reden. Guten Abend.“ Am Tag danach legte der Verein aus der Lombardei auf seiner Homepage nach: Die Mannschaft zieht sich zur Klausur an einen unbekannten Ort zurück, Bryon Allen und Eric Mika müssen sich neue Arbeitgeber suchen. In diesem Zusammenhang wird ausdrücklich erwähnt, dass es auch noch andere Spieler treffen kann.

    Den Ulmern war der Frust des Gegners herzlich egal. Beim Bundesligisten freute man sich einfach riesig über den Einzug ins Top-16 des Wettbewerbs und den deutlichen Sieg, der mit ganz viel Leidenschaft und Energie herausgespielt wurde. Trainer Thorsten Leibenath schwärmte: „Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie glücklich ich bin. Wir waren über 40 Minuten voll konzentriert und haben das, was wir uns vorgenommen haben, sehr gut umgesetzt.“ Es war ein Lob an die gesamte Mannschaft, noch mehr als die anderen Ulmer Spieler hatte Patrick Miller die verbalen Streicheleinheiten verdient. Der oft und hart kritisierte Ulmer Spielmacher lieferte in Brescia mit 23 Punkten, sieben direkten Korbvorlagen und fünf Ballgewinnen ein Riesenspiel und diverse Karriere-Bestleistungen ab. Tags darauf kürte ihn die Euroleague prompt zum wertvollsten Spieler des zehnten Vorrundenspieltags. Der Amerikaner blieb bescheiden: „Ich habe es geschafft, in einen Rhythmus zu kommen und meiner Mannschaft zu helfen.“

    Die Ulmer überwintern also anders als in der vergangenen Saison im internationalen Geschäft und die Reise durch Europa könnte durchaus noch weitergehen. Die Vierergruppe F im Top-16 ist sicher stark besetzt und es wird schwer, sich einen der beiden ersten Plätze zu sichern, die zum Einzug ins Viertelfinale berechtigen. Aber unmöglich ist es auch wieder nicht. Favorit sind die Russen aus Krasnodar. Den Bundesliga-Konkurrenten Frankfurt müssen die Ulmer hinter sich lassen. Die Entscheidung über Platz zwei könnte dann in den beiden Duellen mit den Franzosen aus Villeurbanne fallen.

    Beinahe wären übrigens alle drei deutschen Vereine im Wettbewerb in der selben Gruppe der Zwischenrunde gelandet. Aber weil Alba Berlin ebenfalls am Mittwoch sein Heimspiel gegen Krasnodar mit 82:92 verlor, sind nun eben die Russen mit dem früheren Bamberger Dorell Wright einer der Gegner von Ratiopharm Ulm.

    Die Ulmer starten am 3. Januar und damit ausnahmsweise an einem Donnerstag mit einem Heimspiel gegen Frankfurt in die Zwischenrunde des Eurocups. Etwas kurios in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass beide Mannschaften bereits am 29. Dezember und damit nur fünf Tage früher ebenfalls in der Ratiopharm-Arena in einem Punktspiel der Bundesliga aufeinander treffen. Die Ulmer haben damit also demnächst gleich zweimal Gelegenheit, sich für das bittere Aus im deutschen Pokal gegen die Skyliners zu revanchieren.

    Das ursprünglich auf den 3. Januar angesetzte Bundesligaspiel der Ulmer in Crailsheim wird wegen des Eurocups auf einen noch unbekannten Termin verschoben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden