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Kampfsport: Keile im Käfig

Kampfsport

Keile im Käfig

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    Keile im Käfig
    Keile im Käfig

    Es ist die wohl härteste und sicher umstrittenste Form des Kampfsports: Zwei Menschen prügeln und treten in einem Käfig so lange aufeinander ein, bis einer aufgibt, bewusstlos wird oder der Ringrichter den Kampf beendet. Das Ganze nennt sich Mixed Martial Arts, kurz MMA und auf deutsch Gemischte Kampfkünste. Im deutschen Fernsehen waren Übertragungen dieser Spektakel mit Techniken unter anderem aus dem Boxen, Kickboxen, Judo und Ringen von 2010 an ein paar Jahre lang verboten, zu den entschiedenen Gegnern gehört unter anderem auch der Boxkommentator Werner Schneyder. Dagegen sagt Rola El-Halabi: „Das Verletzungsrisiko ist eher geringer als beim herkömmlichen Boxen.“ Wer sich selbst eine Meinung bilden will, der hat dazu am 1. April von 19 Uhr an Gelegenheit. Dann veranstaltet die Ulmer Ex-Weltmeisterin zusammen mit ihrem Mann Kosta Papastergiou am Kuhberg einen MMA-Kampfabend.

    Rola E-Halabi war Weltmeisterin im klassischen Boxsport, bevor sie am 1. April 2011 unmittelbar vor einem Kampf in Berlin in der Kabine von ihrem eigenen Stiefvater durch Schüsse in die Hand, die Füße und die Knie schwer verletzt wurde. Nach Monaten im Krankenhaus und einer Reihe von Operationen holte sie sich erneut einen WM-Gürtel, im Herbst des vergangenen Jahres hat die junge Mutter dann ihre Karriere beendet. Aber Rola weiß aus eigener Erfahrung auch, wie sich ein Kämpfer im Käfig fühlt. Vor nunmehr 13 Jahren hat sie in Duisburg in einem Geflecht aus Maschendraht um die WM-Krone im Kickboxen gekämpft. Rola musste zwar wegen einer Verletzung aufgeben, aber sie erinnert sich noch genau an ihre Empfindungen an diesem Abend: „In einem Käfig fließt sehr viel Adrenalin, das ist eine ganz eigene Atmosphäre.“

    Auch am Kuhberg soll deutlich mehr Adrenalin als Blut fließen. Auf dem Programm stehen an diesem Abend auch eine Reihe von Kämpfen im klassischen Boxen und Kickboxen, die allerdings ebenfalls in einem großen Käfig über die Bühne gehen. Zudem tragen vier noch relativ unerfahrene MMA-Fighter ein Turnier nach entschärften Regeln aus. Der Einsatz der Ellbogen etwa ist ihnen nicht erlaubt. Richtig zur Sache wird es dagegen im Hauptkampf des Abends gehen. Der Brasilianer Haroldo Bunn und der Deutsche Toni Stockmann haben sich im Vorfeld auf einen MMA-Fight allen Mitteln, also mit Fäusten, Füßen und Ellbogen geeinigt. Rola El-Halabi macht sich dennoch keine Sorgen um die Gesundheit der beiden Protagonisten. Nach Überzeugung der Ex-Weltmeisterin ist ein MMA-Kampf lange nicht so brutal und gefährlich, wie er aussieht: „Der Ringrichter kann jederzeit abbrechen und er tut das in der Regel auch sehr schnell. Außerdem hat jeder Kämpfer die Möglichkeit, durch ein Klopfen auf den Boden oder den Arm des Gegners sofort Schluss zu machen.“

    Rola und ihr Mann hoffen, dass an diesem Abend etwa 1000 Kampfsportfans in die Kuhberghalle kommen. Die Ex-Weltmeisterin wird dann wie auch im Vorfeld der Veranstaltung ausschließlich mit organisatorischen Aufgabe beschäftigt sein. Ein Comeback im Ring, oder in diesem Fall im Käfig, war für sie wenige Monate nach ihrem Rücktritt nie ein Thema: „Ich habe definitiv im richtigen Moment aufgehört und ich bin nach wie vor glücklich, dass ich diese Entscheidung so getroffen habe.“

    Karten gibt es in der Sportsacademy Molon Labe in der Finninger Straße 56 in Neu-Ulm.

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