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Brexit: Wie wirkt sich der Brexit auf Geldanlagen aus? Ein Experte gibt Tipps

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Wie wirkt sich der Brexit auf Geldanlagen aus? Ein Experte gibt Tipps

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    Der Brexit hat auch Folgen für Verbraucher und Anleger in Deutschland - viele Fragen zum Austritt Großbritanniens aus der EU sind aber noch offen.
    Der Brexit hat auch Folgen für Verbraucher und Anleger in Deutschland - viele Fragen zum Austritt Großbritanniens aus der EU sind aber noch offen. Foto: Wolfgang Kumm, dpa

    In knapp zwei Wochen tritt Großbritannien aus der EU aus. Ob geregelt oder nicht, das kommt jetzt auf das britische Parlament an. Denn die Abgeordneten müssen noch einmal über einen Deal mit der EU abstimmen. Der Ausgang ist nach wie vor offen. Klar ist jedoch: Die Wirtschaftsleistung auf beiden Seiten des Ärmelkanals würde im Falle eines vertragslosen Brexit leiden.

    Immerhin würden damit quasi über Nacht sämtliche bisher geltenden Regeln zum freien Handel ungültig. Dann würde Großbritannien beim Import von Waren aus der EU automatisch die für Drittländer gültigen Zölle erheben, ebenso wie die EU umgekehrt. Anleger und Inhaber von Girokonten bei britischen Banken sind dementsprechend verunsichert. Angesichts des näher rückenden Termins drängt die Zeit.

    Anleger sollten wegen des Brexits keine Panik bekommen, sagt ein Experte

    Doch wie wirkt sich der Brexit auf Geldanlagen aus? Immerhin zählt London zu den wichtigsten Standorten der internationalen Finanzbranche. Sascha Straub, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bayern, gibt Entwarnung: "Anleger sollten jetzt keine Panik bekommen", sagt er auf Nachfrage unserer Redaktion. Vor allem Kunden mit langjährigen Sparverträgen sollten lieber abwarten und den Finanzmarkt in den kommenden Wochen genau beobachten.

    Denn: "Wir gehen nicht davon aus, dass der britische Finanzsektor plötzlich vollkommen zusammenbricht", erklärt Straub. Es gebe also wenig Grund zur Sorge. Der Finanzexperte hält einen harten Brexit für unwahrscheinlich. "Das will so gut wie niemand, weder in London noch hier." Ob der harte Brexit kommt, entscheidet sich erst in den kommenden Tagen.

    Trotzdem ist der Finanzexperte verunsichert. "Täglich ändern sich die Voraussetzungen. Wir wissen einfach nicht, was passieren wird", klagt er. Sein Rat für Bankkunden deshalb: Abwarten. Denn wenn sich die EU und Großbritannien doch noch einigen, könnte das Tagesgeschäft der Banken auch weiterhin seinen gewohnten Gang gehen.

    Ähnliches rät die Stiftung Warentest: Inhaber von Tagesgeldkonten sollten demnach Ruhe bewahren. Wichtig sei jedoch auch weiterhin, die Wechselkurse genau zu beobachten. Denn die britische Einlagensicherung rechnet in Pfund - und je schwächer das Pfund, desto niedriger ist auch die Absicherung in Euro.

    Kunden von Lebensversicherungen müssen sich umstellen

    Lediglich Kunden von Lebensversicherungen haben wohl Grund zur Verunsicherung. Denn in den vergangenen Wochen haben Unternehmen wie Standard Life, Friends Provident und Royal London angekündigt, den Standort London zugunsten von Irland oder Luxemburg zu verlassen. Die Folgen: Zwar ändert sich an den Verträgen der Kunden nichts. Allerdings verfällt der Insolvenzschutz. Denn der basiert auf britischem Recht und gilt nach einem Standortwechsel des Unternehmens nicht mehr.

    Sollte der Versicherer also irgendwann Insolvenz beantragen müssen, wären Verbraucher nicht mehr geschützt. Was Kunden von Standard Life und Co. jetzt tun sollten? Unklar. Straub jedenfalls sagt: "Die Entscheidung für die Verbraucher ist schwierig." Trotzdem rät er, zumindest die kommenden Tage abzuwarten. "Dann erfahren wir mehr und die Sache wird klarer."

    Ein genauer Blick auf den jeweiligen Vertrag lohne sich aber in jedem Fall. Mehr kann auch der Finanzexperte nicht sagen. "Jede weitere Empfehlung wäre Kaffeesatzleserei", sagt er. Für Kunden britischer Finanzinstitute heißt es also: Abwarten und Tee trinken.

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