Jetzt ist der Astronaut, der am 21. Juli 1969 die Mondoberfläche betrat, tot. Er starb am Samstag nach Angaben seiner Familie an den Folgen einer Herzoperation.
Armstrong lebte zurückgezogen. Schon kurz nach der historischen Mondlandung zog er sich mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurück. Er ließ aber noch zu seinem 80. Geburtstag vor zwei Jahren durchblicken, dass sein Herz noch immer für die Raumfahrt schlug. Als Präsident Barack Obama die Abkehr von einem neuen NASA-Mondprogramm verkündete, da wollte die Weltraumlegende nicht schweigen. Armstrong warnte in einem offenen Brief vor einem "Rückfall der USA in die Zweitklassigkeit" bei der Weltraumforschung. Noch mit 80 war er ein Mann voller Visionen.
Neil Alden Armstrong wurde am 5. August 1930 in Wapakoneta im US- Bundesstaat Ohio geboren. Seinen ersten Flug erlebte er bereits im Alter von sechs Jahren. Mit 16 Jahren hatte er den Pilotenschein eher in der Tasche als die Fahrerlaubnis. Er studierte an der Purdue University Luftfahrt-Ingenieurwissenschaften. Später wurde er Marineflieger. Im Koreakrieg flog er 78 Kampfeinsätze.
Erst im dritten Anlauf wurde er im September 1962 der Öffentlichkeit als künftiger Raumfahrer der US-Weltraumbehörde NASA vorgestellt. Seinen ersten Raumflug absolvierte Armstrong am 12. März 1966 als Kommandant der US-Raumfähre "Gemini 9".
Drei Jahre später ging ein Traum in Erfüllung: Der US-Astronaut leitete die Mondlandungsmission von "Apollo 11" und steuerte auch die kleine Mondlandefähre "Eagle". Gemeinsam mit Astronaut Edwin Aldrin sammelte er länger als zwei Stunden Mondgestein und machte historische Aufnahmen.
Nach dem Ausscheiden aus der NASA lehrte Armstrong von 1971 bis 1979 als Professor für Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität von Cincinnati (Ohio). Armstrong scheute zunehmend die Öffentlichkeit.
Fernsehauftritte etwa gab es kaum. Und jahrelang weigerte er sich, Autogramme zu geben - nachdem er herausfand, wie viel Geld damit und mit anderen Armstrong-Memorabilia gemacht wird. Auch sein langjähriger Friseur bekam seinen Unmut zu spüren, als er eine Haarsträhne seines prominenten Kunden verkaufte: Er musste den Erlös für einen guten Zweck stiften. (dpa)