Das reinste Skaos!
Mit Radio- und Fernsehauftritten, vielen Alben und wachsenden Publikumszahlen verschaffte sich Skaos einen festen Platz in der Szene. Zum 30. Geburtstag gibt es eine große Sause.
Zum 30-jährigen Bestehen veranstalten die Musiker von Skaos am 12. und 13. Oktober ein „Skank-Jubilee“– zwei Tage Party mit Weggefährten und befreundeten Bands. Konstantin Eheim ist seit 1987 dabei – er stieg mit 17 Jahren ein, als ein Trompeter gesucht wurde.
30 Jahre Skaos: Das heißt viele Veröffentlichungen und Reisen um die Welt. Stoff für ein ganzes Buch. Wann erscheint es?
Konstantin Eheim: Zum 50-jährigen Jubiläum wird dieses Buch erscheinen, so haben die Jungs noch 20 Jahre Zeit, ihre wahre Identität zu verbergen. Nach der Veröffentlichung werden wir wahrscheinlich des Landes verwiesen und aus den Geburtsregistern gestrichen (lacht). Spaß beiseite, es würde in der Tat sehr viel zu erzählen geben, wir waren viel unterwegs und haben einzigartige Sachen erlebt, die keiner von uns missen möchte!
Welche Kapitel im besagten Buch sind besonders spannend?
Eheim: Die wohl verrückteste Geschichte war wohl, im Nachhinein gesehen, die Anfangszeit der Band. Wir hatten alle keine Ahnung vom Musikgeschäft, spielten aber auf allen renommierten Ska-Festivals im In- und Ausland. Zu dieser Zeit waren wir unter anderem in England unterwegs, London war Ende der 80er-Jahre die Hochburg in Europa für Ska- und Independent-Sound!
Welche Anekdoten sind auf den Seiten der Reiseberichte zu finden?
Eheim: Jetzt könnte man wohl wirklich ein Buch vollbringen. Als wir zum Beispiel auf einer Europa-Tournee mit dem Nightliner von einem Auftritt zum anderen unterwegs waren, haben wir es doch tatsächlich geschafft, einen Musiker auf einer Autobahnraststätte in Frankreich zu vergessen. Die meisten von uns lagen in der Koje und schliefen. Dem Busfahrer fiel nicht auf, dass einer zu wenig an Bord war. Man stelle sich vor: Du stehst in der Unterhose und mit T-Shirt bekleidet auf irgendeiner Raststätte in Frankreich, hast kein Geld, Handy oder irgendwas anderes dabei. Oh Mann (lacht)! Auf jeden Fall hat er ein Auto erwischt, das wirklich angehalten hat, was nicht selbstverständlich ist, hat sich Geld geliehen, und weil er keine Nummer von uns kannte, hat er seine Freundin in Deutschland angerufen, die sich dann bei uns im Bus gemeldet hat! Nach einer Stunde war er wieder an Bord.
Japan war das weiteste Ziel von Skaos. Ein Kulturschock für die Musiker? Oder für die Japaner?
Eheim: Ich glaube für beide, hier prallten einfach zwei komplett unterschiedliche Kulturen aufeinander! Die Japaner sind sehr diszipliniert und sehr gut organisiert, in Japan stand in jedem Club oder Halle, in der wir spielten, eine Highend- Anlage vom Feinsten, mehrere Techniker, die ihr Handwerk einfach beherrschten! Diese Professionalität kannten wir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht von Europa. Die Esskultur und Verhaltensregeln sind so komplex, dass wir uns manchmal wie Barbaren vorkamen! Bei uns in Deutschland denkt jeder nur an sich und dann vielleicht noch an die anderen, in Japan denken die Menschen zuerst an die Gemeinschaft und ganz zum Schluss an sich selber, das ist sehr ungewöhnlich und wirklich bewundernswert, da könnten wir Deutschen uns wirklich eine Scheibe abschneiden.
Das komplette Interview lesen Sie in der Montagsausgabe der Mittelschwäbischen Nachrichten. Karten für das "Skank-Jubilee" gibt es bei den Mittelschwäbischen Nachrichten. Beginn ist am 12. und 13. Oktober in der TSV-Turnhalle in Krumbach 18.30 Uhr, Ende gegen 1 Uhr.
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