
Junges Glück und harte Arbeit

Eveline Jonschers Jugendzeit ist eng mit der Geschichte Waldheims und der Ankunft von Heimatvertriebenen in der Region verbunden. Bei einer besonderen Geburtstagsfeier rückt diese Zeit wieder in den Blickpunkt.
„Nichts hama kappt – und doch alles!“ Auf diesen Nenner bringt Eveline Jonscher am Vorabend ihres 85. Geburtstags die Nachkriegszeit und die Jahre danach, die durch Vertreibung und Flucht, aber auch Aufbau vom Nichts in ihrem Leben bleibend in Erinnerung sind. So erlebte sie hautnah, wie der damalige Bombenabwurfplatz zum heutigen Weiler Waldheim wurde, denn ihre Eltern gehörten zu den ersten Siedlern. An dessen Anfang standen Rodungsarbeiten, das Sprengen von Wurzelstöcken und die Beseitigung der Beton-Übungsbomben. Die Eigenversorgung begann mit dem Planieren und Rechen kleinster Grundstücke, auf denen Gemüse und Kartoffel angebaut wurden. Jede der acht Familien hielt sich im oder am selbst gebauten Haus hinter Bretterverschlägen einige Kühe, Hühner, Hasen und Schweine.
Die damals 15-jährige Eveline Hulwa musste zusammen mit ihren Eltern Friedrich und Marie sowie Bruder Fritz und Schwester Renate 1946, also vor genau 70 Jahren, ihren sudetendeutschen Heimatort Lobenstein (Kreis Jägerndorf) verlassen und wurde in Ried (heute Ortsteil der Gemeinde Kammeltal) ansässig. Als Maurer begann der Vater sofort, sich in Waldheim eine neue Heimat aufzubauen. Eveline erinnert sich noch gut. „Es war eine schwere und arme Zeit. Zurück möchte ich nicht mehr, denn für Flüchtlingskinder gab es damals kaum eine Lehrstelle.“ So verdiente sie die ersten DM in einer Ichenhauser Schneiderei und ab 1951 in einer dortigen Handschuhfabrik. Was blieb der leutseligen jungen Frau anderes übrig? Sie verdingte sich als Bedienung auf Volksfesten und Dorfveranstaltungen und verdiente sich bei Hochzeiten, Beerdigungen und Faschingsbällen bis zur Jahrtausendwende etwas hinzu.
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