
Buenos Aires, Chicago, München, Krumbach

Künstler Michael Likan gibt Einblicke in ein bemerkenswertes Leben zwischen Emigration, Neuanfang und Rückkehr. Von einer ungewöhnlichen Reise zu sich selbst.
Ein bisschen sieht er aus wie Ben Cartwright, der Vater aus der legendären US-Fernsehserie Bonanza. Der gleiche graue Haarschopf, das gleiche verwitterte, vom Leben gezeichnete Gesicht, blitzeblaue Augen, derbes Schuhwerk. Dazu Jeanshose und Jeanshemd. Ein gut gefülltes Glas Whiskey würde eindeutig besser in seine Hand passen als das Sektglas, das er nun, zur Eröffnung seiner Vernissage in der Krumbacher Galerie Rakel mit sich trägt. Zu Sigurd Rakel gibt es eine ungewöhnliche Verbindung und so wird der Aufenthalt des Künstlers Michael Likan in Krumbach zur Begegnung mit einer bemerkenswerten Biografie.
Bei einem persönlichen Gespräch mit dem Maler Michael Likan, bestätigt sich das Bild eines Mannes voll von gelebtem Leben, voll von Ereignissen und immer ganz nah an der Geschichte seiner Zeit. Geboren 1944 in Olmütz/Tschechien absolvierte der einige Monate alte Knabe mit seinen aufgrund der Wirren des zu Ende gehenden Krieges urplötzlich staatenlos gewordenen Eltern (die Mutter aus Breslau, der Vater aus Kroatien) bereits den ersten Umzug. Im österreichischen Bad Gastein und in Zell am See fand die junge Familie für die folgenden vier Jahre eine Zuflucht. Die Mutter fand dort Arbeit bei den amerikanischen Streitkräften, der Vater malte Porträts von US-Soldaten und der kleine Michael ging in den Kindergarten in Zell am See. Irgendwann jedoch sah sich die Familie gezwungen, in Österreich ihre Zelte abzubrechen und nach Argentinien auszuwandern. „Das war aber nicht wie heutzutage“, erinnert sich Michael Likan zurück, „wo so ein Flüchtlingsstrom halbwegs organisiert abläuft und für Unterkunft gesorgt wird. Meine Eltern liefen mit mir auf dem Arm durch die Straßen von Buenos Aires auf der Suche nach Unterkunft und Essen. Die Strapazen der Reise hatten mich Vierjährigen so erschöpft, dass ich krank und meine Mutter in tiefer Sorge war.“
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