Mindelzeller bauen auf ihren neuen Dorfladen
Knapp ein Jahr nach dem Spatenstich steht das Projekt kurz vor der Fertigstellung und verfügt dank Unterstützung der Bürger über ein solides finanzielles und ideelles Startkapital
Selbst mit seinen 69 Jahren denkt Georg Schmid noch lange nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen. Als Gemeinderat wird er in Ursberg in der kommenden Wahlperiode nicht mehr antreten. Doch als ehrenamtlicher Geschäftsführer der Dorfladen Mindelzell UG wird es ihm sicher nicht langweilig werden, erzählt er lachend. Der Dorfladen im Herzen Mindelzells ist gewissermaßen ein Prestigeprojekt der Gemeinde Ursberg. Ein Traum, der sich für das Dorf an der westlichen Mindelleite erfüllt und eine schmerzhafte Lücke füllen soll. „Früher“, erinnert sich Schmid, „gab es in Mindelzell drei Lebensmittelläden, zwei Metzgerstellen und einen Bäcker“. Wie in vielen anderen Dörfern, sind diese Läden inzwischen alle verschwunden. Mit ihnen auch ein Stück Lebensqualität. Denn im Gegensatz zum weitgehend anonymen Einkaufen in Supermarkt und Discounter waren die Läden im Dorf immer schon mehr als nur ein Mittel zur Deckung des täglichen Bedarfs. Hier trifft man sich und tauscht sich aus. In diese Richtung soll auch der Mindelzeller Dorfladen wieder gehen. Auf rund 110 Quadratmetern wird es zwar „nicht alles geben, aber alles, was man braucht“, verspricht Schmid. Aktuell planen er und seine Mitstreiter die Einrichtung des Ladens. Neben Regalen, Kühltheke, Aufschnittmaschine und Backrohr soll es auch eine Sitzecke geben, um den Kunden eine Gelegenheit zum gemütlichen Ratsch bei einer Tasse Kaffee zu geben. Auch optisch soll der Laden ansprechend gestaltet werden. Um Erfolg zu haben, müsse man sich von den Supermärkten und anderen Läden durch bessere Qualität abheben, sagt Philipp de Greiff, Vorstandsvorsitzender des genossenschaftlich organisierten Dorfladens in Deisenhausen. Das beziehe sich nicht allein auf die angebotenen Produkte, sondern auch auf eine gute, freundliche und zuvorkommende Bedienung der Kunden, aber auch die Dekoration des Ladens. Und man müsse die Menschen im Dorf immer wieder daran erinnern, dass es den Laden gibt, sagt de Greiff. In Mindelzell macht man sich bereits Gedanken über die Gestaltung der Räumlichkeiten. „Eine Ladeneinrichtung ist eine sehr schwierige Angelegenheit“, sagt Schmid. Natürlich greife man auf Beratungsangebote zurück und es gebe auch eine finanzielle Förderung durch das Amt für ländliche Entwicklung. Allerdings müssen mindestens drei verschiedene Angebote vorliegen, um diese Zuschüsse beanspruchen zu können, erläutert Schmid. Mitte Januar werde er sich mit dem Organisationskomitee des Dorfladens, das aus ihm, Gisela Pfannenstiel, Monika Wieser, Wolfgang Lutz, Petra Miller und Andreas Miller besteht, wieder zusammensetzen und die weiteren Schritte beratschlagen.
Die Wände sind verputzt und der Boden frisch gefliest, bis zur feierlichen Eröffnung des Dorfladens im März oder April ist es nicht mehr so lange hin. Spannend wird sein, wie der Laden angenommen wird. Schmid ist optimistisch. „Wir werden von der Bevölkerung gut unterstützt.“
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.