
Ein Thannhauser „Abschluss mit Abstand“

Die Christoph-von-Schmid-Realschule verabschiedet ihren Abschlussjahrgang
Alles war anders an diesem schönen Sommertag in der Realschule Thannhausen. Keine festlich geschmückte Halle, voll besetzt mit Eltern und Freunden der Zehntklässler. Stattdessen eine Bestuhlung für die Absolventen im vorgeschriebenen Sicherheitsabstand auf dem Pausenhof – live übertragen auf Großbildleinwand in die Sporthalle für all die, die draußen keinen Platz mehr gefunden hatten.
Leider auch nicht die traditionelle musikalische Umrahmung durch Schulband und Orchester, sondern „We are the Champions“ vom Band. Und doch: Die Freude am Erreichten und die Feierlichkeit des Augenblicks schmälerte all dies nicht.
Landrat Dr. Hans Reichhart schickte seine Glückwünsche für die Absolventen per Video-Botschaft, Caroline Ertl, die Elternbeiratsvorsitzende, war „live“ vor Ort. Die Schülerinnen und Schüler hätten sich trotz aller widrigen Umstände nicht unterkriegen lassen und Großartiges geleistet. Im Namen des Elternbeirates beglückwünschte sie alle zu ihrem Erfolg.
Direktor Marcus Langguth nahm die Corona-Krise zum Anlass für einige grundsätzliche Ideen, die er den Schülern mit auf den Weg gab. So wäre es doch wunderbar, meinte er, wenn die Solidarität mit den Schwächeren, die sich zu Beginn der Pandemie so deutlich gezeigt hatte, anhielte. Eng damit zusammen hängen nach Langguths Meinung der Respekt und die Verantwortung füreinander, Werte, die ein freiheitliches Zusammenleben erst ermöglichten. Beleidigungen und Angriffe auf Polizisten – übrigens vor allem durch junge Menschen – gehörten nicht dazu. Nicht zuletzt profitierten Populisten von der Krise, indem sie ihre Hassbotschaften und Fake News unter die Leute brächten. Der Schulleiter forderte die Absolventen auf, sich kritisch ihre eigene Meinung zu bilden und verantwortungsvoll mit den sozialen Medien umzugehen.
Am Ende sei es die täglich gelebte Mitmenschlichkeit, die den Ausschlag gebe und das sei die wertvollste Erkenntnis der vergangenen Monate.
Ein besonders feierlicher Moment ist stets die Zeugnisübergabe. Dabei konnte Marcus Langguth einen neuen Rekord vermelden: Alle hatten bestanden, ein Drittel davon mit der „Eins“ vor dem Komma. Ein schöner Erfolg auch für die Lehrkräfte, deren Verdienste von den Klassen- und Schülersprechern in ihren Ansprachen gewürdigt wurden.
Die Ehrung der Schulbesten bildete wie immer den Abschluss der Zeremonie. Die Raiffeisenbank Thannhausen hatte wieder eine großzügige Spende bereitgestellt, um die Leistung dieser Schülerinnen und Schüler zu würdigen. Auf dem ersten Platz lag dieses Jahr Jessica Aufmuth mit dem „Traumschnitt“ von 1,18.
Marcus Langguth bedankte sich zum Schluss bei allen Beteiligten und Helfern für das Gelingen der Veranstaltung, ganz besonders bei Heike Lenz und Katrin Michaelis, die für die Gesamtorganisation verantwortlich gewesen waren. (pm)
Die Diskussion ist geschlossen.