
Pfarrer Ludwig Gschwind gibt Zuständigkeit für Balzhausen und Mindelzell auf

Plus Nach 46 Jahren Tätigkeit will Ludwig Gschwind kürzer treten. Warum Langeweile ein Fremdwort für ihn bleibt und was er noch vor hat.
„Viele gute Ratschläge werden Menschen mit auf den Weg gegeben, die in den Ruhestand verabschiedet werden. Trotzdem muss jeder selbst seinen Weg finden und gehen.“ So ist es im neuesten Büchlein von Prälat Ludwig Gschwind zu lesen. Er selbst muss es jetzt ja wissen und hat schon entsprechende Vorsorge getroffen.
Er feiert weiter die Gottesdienste in Balzhausen und Mindelzell, frönt künftig stärker seinem Hobby, der „Schreiberei“, und als neue Tätigkeit soll er nun im Auftrag des Pfarrgemeinderats Balzhausen noch die „Gärtnerei“ übernehmen, und zwar in Form von Aufzucht und Pflege unterschiedlichster Heilkräuter.
Ein Kräuterbeet von der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden von Balzhausen
Der Anfang ist schon getan. Dessen Vorsitzende Maria Steber schenkte ihm ein Hochbeet mit über einem Dutzend gesundheitsfördernder Kräuter, die er von der Blüte zur Reife bringen soll, besitze er doch ein großes Wissen über deren Wirksamkeiten. Ihr Vergleich: In anderer Form habe Gschwind in 46 Jahren die Pfarrei Balzhausen liebevoll und behutsam gepflegt und über Jahrzehnte hinweg viele Balzhauser von der Kindheit über die Schulzeit in das weitere Leben begleitet. Dieser unermüdliche Einsatz verdiene herzlichen Dank.
Gut 100 Balzhauser Bürgerinnen und Bürger, darunter Diakon Alois Held und die Fahnenabordnungen aller Vereine hatten sich zu dieser den Umständen entsprechenden kleinen Abschiedsstunde an der Blumenfeldkapelle eingefunden. Der Musikverein unter der Leitung von Dirigentin Teresa Mayer eröffnete die von Prälat Gschwind gewünschte Andacht mit einem Marienlied und bereicherte diese mit großem Einfühlungsvermögen musikalisch.
Gschwind bleibt weiterhin Pfarrer
In seiner kurzen Predigt bezeichnete er das Geschehen um das Fest Maria Himmelfahrt gleichfalls als Abschied, habe doch die Mutter Gottes Gleiches getan, als sie von ihrem Sohn in den Himmel aufgenommen wurde. Für ihn aber gibt es trotzdem einen bemerkenswerten Unterschied: „Ein Pfarrer bleibt auf ewig Pfarrer“, das werde er weiter praktizieren, so lange ihm der liebe Gott dazu die Möglichkeit gebe.
Die Leistungen des Prälaten Gschwind gewürdigt
Danach war es Bürgermeister Daniel Mayer, der die Leistung des Prälaten würdigte und davon ausging, dass es nicht immer leicht gewesen sei, in Balzhausen Pfarrer zu sein. Er sei jedoch stets seiner Berufung treu geblieben und darauf könne er zu Recht stolz sein. Sichtbarer Ausdruck des Dankes war ein Bild mit Fotografien der kirchlichen Einrichtungen in der Gemeinde. Namens der Ministranten (es gibt in Balzhausen nur männliche Messdiener) bedankte sich Oberministrant Simon Pickl besonders für die „vielen fröhlichen Stunden“, habe es mit dem Prälaten doch immer etwas zum Lachen gegeben, und überreichte ihm dafür ein künstlerisch gestaltetes Kreuz.
Ein Stehempfang unter coronabedingten Einschränkungen bildete den Abschluss der familiären Feierstunde, wobei jeder Besucher noch mit dem jüngsten Werk des Geehrten, dem Büchlein „Endstation Kommorant“, beschenkt wurde.
Lesen Sie dazu auch:
Ein Loblied auf den Volksgesang
Nach 46 Jahren: Ludwig Gschwind geht in Ruhestand
So feierten die Geistlichen in der Region das Osterfest
Gschwind: „Ich bin gern bei meinen Balzhausern und Mindelzellern“
Die Diskussion ist geschlossen.