Zauberhafte Blasmusikmomente im Amphitheater
Unterm Sternenzelt spielten in Mindelzell Blech & Co und fesselten ihr Publikum bis zum letzten Ton
Ein milder Sommerabend mit Mondschein im romantischen Ambiente, erwartungsvoll gestimmte Besucher und erstklassige Musik. So wünscht man sich ein Open-Air-Konzert. Die schwäbische Spitzenformation Blech & Co. machte viel mehr daraus. Obwohl sie ihre „Blasmusik unterm Sternenzelt“ bereits seit acht Jahren in Folge im Amphitheater präsentierte, war keinerlei Routine zu spüren. Denn die Musiker um Dirigent Toni Müller verstehen es, jedes Konzert zum einzigartigen Erlebnis zu gestalten, ihr Publikum vom ersten bis zum letzten Stück zu fesseln.
An beiden Abenden waren die Besucherreihen voll besetzt. Die aus der näheren und weiteren Umgebung angereisten Besucher durften ein sprühendes Feuerwerk an guter Laune und brillant gebotener Blasmusik genießen. Dazu trug auch der aus Funk und Fernsehen bekannte Moderator Georg Ried bei, der in gewohnt humorvoller und fachkundiger Manier durchs Programm führte. Dieses ließ nach einem klangvollen Opening in einem Marsch von Alexander Pfluger die „Egerländer Sterne“ aufleuchten. Gerade die richtige Atmosphäre, um in der Polka „Zärtlichkeiten“ von Franz Watz, einem gefühlvollen Tenorhornsolo und dem berühmten „Liebespärchen“ von Ernst Mosch Romantik pur zu versprühen. „Heute spielt für uns die Blasmusik“, verkündeten Michaela Zach und Wolfgang Allstätter, ehe ein Posaunen-Solist im „Hummelflug“ von Nikolai Rimski-Korsakov seinem Instrument ungewohnte, aber faszinierende Klänge entlockte. Auch im rasanten Galopp „Küchenschlacht“ ließen Trompeten, Posaunen, Tenor- und Flügelhörner sowie Tuba, Klarinetten und Rhythmusinstrumente durch perfekte Präzision und traumwandlerische Sicherheit staunen. Mit leichter Hand gelang es Toni Müller, sein Ensemble zu Höchstleistungen zu motivieren, jeden Titel zum besonderen musikalischen Schmankerl werden zu lassen. Zum Beispiel die von allen drei Gesangssolisten gefühlvoll intonierte Ballade „The rose“ und den von Kathrin Müller in Schwedisch gesungenen Filmhit „Gabriellas Song.“ Dazwischen ließ Blech & Co. im Walzer von Ernst Mosch den „Mondschein an der Eger“ sowie im Konzertmarsch das „Kreuz des Südens“ leuchten. Im Welthit „My way“ zauberte ein Posaunen-Solist magische Momente. Zwischen gefühlvollen Stücken wie „Späte Liebe“ und „Böhmische Liebe“ streute Georg Ried immer wieder humorige Ansagen ein. Dass der von Michaela Zach mit beeindruckenden Stimmvolumen gesungene Musical-Hit „Ich gehör’ nur mir“ und ein leises „Gute Nacht“ noch nicht der Schlusspunkt sein konnten, war klar. Denn Blech & Co hatten wie immer Zugaben parat: Leonard Cohens berühmtes „Halleluja“ und ein Medley von Udo Jürgens, mit dem Gesangssolist Wolfgang Allstätter die Stimmung noch einmal auf den Höhepunkt trieb. (clb)
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