
Firma will eine Freiflächenfotovoltaikanlage in Balzhausen errichten

Nördlich der Straße GZ27 in Richtung Bernbach sind zwei Areale zur Bebauung vorgesehen. Der Gemeinderat Balzhausen bringt das Bauleitplanverfahren auf den Weg.
Nun ist es so weit: Die Firma „VenSol Neue Energien GmbH“ aus Babenhausen hat bei der Gemeinde einen Antrag auf die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens eingereicht. Sie beantragt parallel dazu die Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) zur Ausweisung eines Sondergebietes Fotovoltaik zur solarenergetischen Nutzung auf den Flurnummern 371, 372, 373, 307, 409 und 410 in der Gemarkung Balzhausen. Nach ausgiebiger Diskussion stimmte der Gemeinderat dem Antrag mit 12:1 Stimmen zu.
Kaum hatte sich der Gemeinderat bei der Märzsitzung grundsätzlich für die Zulassung von Freiflächenfotovoltaikanlagen ausgesprochen, ist schon der erste Antrag für den Bau einer solchen eingegangen. Nachdem Bürgermeister Daniel Mayer die Eingabe vorgetragen hatte, erteilte er das Wort an Sebastian Ganser, Geschäftsführer der VenSol-GmbH, der das geplante Projekt anschaulich darstellte und auch die zahlreichen Fragen der Räte beantwortete.
Firma VenSol ist in Balzhausen fündig geworden
Da sich die Energiesituation besonders durch den Ukraine-Krieg drastisch verschärft habe, ist die VenSol noch intensiver auf Suche nach Grundstücken für Freiflächenfotovoltaikanlagen. In Balzhausen wurde sie fündig, denn zwei Grundstücksbesitzer sind bereit, ihre Flächen zu verpachten und dem Betreiber zur Verfügung zu stellen. Die Errichtung einer Freiflächenfotovoltaikanlage kann zur Versorgungssicherheit mit Strom der Bevölkerung beitragen, so Ganser weiter.
Auf den zwei Teilflächen könnte eine Anlage mit acht Megawatt Kapazität entstehen. Durch gerammte Pfosten gibt es keine Bodenversiegelung und es wird kein Beton eingebaut. Es wird extensives Grünland angelegt, das für Schafbeweidung geeignet ist. Es ist auch eine Eingrünung mit heimischen Sträuchern und Büschen vorgesehen. Der Zaun hat einen Durchschlupf von 15 bis 20 Zentimetern für Kleintiere.
Auch die Kommune profitiert von der Anlage, denn sie erhält 0,2 Cent je erzeugtem Kilowatt Strom. Angedacht ist auch eine Bürgerbeteiligung bei der Finanzierung der Anlage, damit Akzeptanz entstehe. Die Investition werde sich zwischen fünf und sechs Millionen Euro bewegen.
Bei der Finanzierung der Fotovoltaikanlage ist eine Bürgerbeteiligung angedacht
Auf die Frage, wie die Bürgerbeteiligung denn aussehe, erwiderte Ganser, dass der Investor bestrebt sei, bei der Größe der geplanten Anlage viele Bürger mit kleinen Beträgen zu berücksichtigen, damit viele Anteile ausgegeben werden können.
Öko-Bäuerin Rita Wilhelm bedauerte bei der Aussprache, dass gute landwirtschaftliche Flächen zur Stromerzeugung geopfert werden, um die es schade sei. Da eine Bürgerbeteiligung in Aussicht gestellt werde, befürwortete Michael Graf das Projekt. German Knoll wollte wissen, wie hoch die Beteiligung der Bürger denn sei. Ganser: 12 bis 15 Prozent, wenn die Rendite es hergibt. Damit könne er dem Antrag zustimmen, so Knoll. Christian Haugg wollte wissen, ob die Gemeinde noch handeln könne, auch wenn die Bauleitplanung schon im Gange sei. Der Bürgermeister bejahte dies.
Hallen-Erweiterung Die Mayer GbR möchte seine bestehende landwirtschaftliche Halle auf der Flurnummer 482 im Süden von Balzhausen erweitern. Das Vorhaben ist privilegiert und berühre die öffentlichen Belange nicht. Bürgermeister Mayer war von der Abstimmung ausgeschlossen, sie ging mit 12:0 für das Vorhaben aus. Zweite Bürgermeisterin Monika Ritter leitete diese Abstimmung.
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