Die Frau mit den kurzen braunen Haaren, unauffällig gekleidet, tappt mit etwas eingefallener Haltung über den Gang des Landgerichts in Memmingen. Wer ihr entgegenläuft, vermutet hinter dieser Erscheinung keine Person, die aus ihrer Wohnung ein Filetiermesser holt und 42 Mal brutal auf einen dösenden Rentner einsticht. Man sieht ihr allerdings auch nicht an, dass sie unter einer schweren schizoaffektiven Störung leidet. Und genau das wurde der betroffenen Familie zum Verhängnis. Ein solches Schicksal ist kein Anlass, um mit Schuldfragen um sich zu werfen. Trotzdem muss man festhalten: Viele haben weggeschaut.
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