
Plus Die Ortsplanung muss mehr als eine Reaktion sein. Welche Möglichkeiten die Stadt Krumbach hat, erklärt Peter Bauer in seinem Kommentar.
Eine Einwohnerzahl von 15.000? Das ist für Krumbach durchaus eine realistische Perspektive. Das hätte vor einigen Jahren wohl kaum jemand für möglich gehalten. Für Krumbach schien einst die 13.000er-Marke außerhalb jeder Reichweite zu liegen. So manche Prognose ging gar davon aus, dass die Tendenz weiter nach unten geht. Vor Kurzem aber hat Krumbach die 14.000er-Marke überschritten und die Zahl der Einwohner dürfte weiter ansteigen. Hier deutet sich aber auch an, was Krumbach für die weitere Entwicklung der Stadt braucht.
Eine Steigerung der Einwohnerzahl: Das ist ohne Frage ein „Kompliment“ an die Stadt (wie es Bürgermeister Hubert Fischer wiederholt umschrieben hat). Ein Kompliment an die Lebensqualität in der Stadt und ihre Entwicklungsperspektive. Aber die aktuellen Entwicklungen stellen die Stadtplanung auch vor erhebliche Herausforderungen.
Die Stadt investiert viel, beispielsweise in die Neugestaltung der Grundschule oder in den Kinderhort, die Stadt baut ihre Kitas laufend aus, zudem versucht Krumbach, mehr Bauland bereitzustellen. Doch das Bauland ist wie in anderen Orten begrenzt. Zudem hat sich, auch mit Blick auf den Klimawandel, der Planungsansatz verändert. Weniger Flächen sollen versiegelt werden, bislang ungenutzte Bereiche in der Innenstadt für Wohnraum genutzt werden.

Damit sind wir aber bei der wegweisenden Frage angelangt, wie dies konkret geschehen soll. Wie kann Wohnraum bereitgestellt werden und gleichermaßen sichergestellt werden, dass ein historisch gewachsenes Stadtbild mit Qualität weiterentwickelt wird? Damit befassen sich jetzt intensiv die Altstadtfreunde des Heimatvereins. Aber auch für die Krumbacher Stadtverwaltung und den Stadtrat sollte dies ein grundsätzliches Thema sein.
Dem Verkehrskonzept in Krumbach fehlt der Schwung
Die größer werdende Stadt muss sich zudem grundlegende Gedanken über das Thema Verkehr machen. In Krumbach ist ein neues Verkehrskonzept im Entstehen. Aber so recht in Schwung gekommen ist dieses Projekt bislang nicht, vielen Menschen ist dieses Projekt wohl schlichtweg gar nicht bekannt. Doch eine solche Initiative kann nur dann gelingen, wenn die Bürgerinnen und Bürger dabei "mitgenommen" werden.
Verkehr, die Entwicklung der Innenstadt, Bauland und Wohnraum, Kita- und Schulausbau, Seniorenbetreuung, Nahversorgung, kulturelle Entwicklung: Ortsplanung sollte mit Blick auf diese miteinander verwobenen Themenfelder nicht nur Reaktion sein. Mit Blick darauf gilt die Münsterhauser Initiative für ein schlüssiges Gemeindeentwicklungskonzept als beispielgebend in der gesamten Region.
Das aber deutet auch an, dass auch Krumbach gut beraten wäre, sich Gedanken über ein grundlegendes Stadtentwicklungskonzept zu machen, das die verschiedenen Bereiche schlüssig aufeinander abstimmt - und der Stadt eine langfristige Perspektive aufzeigt.
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