
Warum in Krumbach am Donnerstagabend der Strom ausfiel

Plus Am Donnerstagabend wurde es vor allem im Norden Krumbachs für eine Stunde dunkel. Geschäfte und Restaurants in der Stadt waren unterschiedlich stark betroffen.

Im Krumbacher Norden, in Attenhausen, Edenhausen und in Neuburg gingen am Donnerstagabend zwischen 17 und 18 Uhr für ungefähr eine Stunde die Lichter aus. Zwei Mittelspannungskabel waren kaputt gegangen. Fachkräfte von LEW Verteilnetz (LVN) schalteten den Strom auf andere Leitungen um. Der Strom wurde laut LVN so schrittweise wiederhergestellt. Wie funktioniert so etwas? Und wie haben Krumbacher Geschäfte und Restaurants den Stromausfall erlebt?
Weil durch ein defektes Mittelspannungskabel kurzzeitig eine höhere Belastung im Netz war, kam es zu einem Folgefehler am zweiten Stromkabel, erklärt LVN-Pressesprecher Thomas Renz. "Durch Umschaltungen auf andere Leitungen konnten wir am Donnerstag innerhalb von einer Stunde alle Haushalte wieder versorgen."
Der Krumbacher Norden war vom Stromausfall betroffen
Im Krumbacher Norden sind laut Polizei vereinzelt Ampeln ausgefallen. "Verkehrsprobleme gab es dadurch aber nicht", sagt Claus Schedel von der Krumbacher Polizeiinspektion. Im Ärztehaus in der Bahnhofstraße musste aber eine Person aus einem Aufzug befreit werden. Der Norden war insgesamt stark betroffen. Insgesamt 2000 Haushalte hatten keinen Strom.
Auch beim griechischen Restaurant Poseidon in der Robert-Steiger-Straße gingen für etwa eine Stunde die Lichter aus. Für Inhaber Christopher Solberg eine schwierige Situation: "Die Gäste kamen, die Leute hatten mittags Essen vorbestellt und wir mussten alle vertrösten." Ein Notstromaggregat konnte er nicht nutzen, eins einzurichten, wäre zu viel Aufwand. "Dafür müsste man die ganze Hauptverteilung vom Haus umbauen." Nach dem Stromausfall gegen 18 Uhr lief das Geschäft allerdings so weiter wie zuvor.

Wie vor dem Stromausfall lief auch am Freitagmorgen bei Mode-Obermeier in der Karl-Mantel-Straße wieder alles. Der Strom ist am Donnerstagabend laut Inhaberin Brigitte Obermeier-Schober komplett ausgefallen. Christoph Ganz hat in seinem Juweliergeschäft in der Krumbacher Bahnhofstraße am Donnerstagabend kaum etwas von dem Stromausfall mitbekommen. Nach einem kurzen Flackern des Lichts sei alles wieder normal gewesen.
Das erste defekte Kabel in der Königsberger Straße wurde am Freitag repariert. "Dabei legen die LVN-Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit einem Tiefbauunternehmen vor Ort das Kabel an der entsprechenden Stelle frei, entfernen den defekten Abschnitt und ersetzen ihn durch ein neues Kabelstück", erklärt Pressesprecher Thomas Renz. Am Wochenende wird dann das zweite Kabel in der Jakob-Bader-Straße auf einer längeren Strecke komplett ausgetauscht.
Hohe Belastungen der Leitungen führen zu Stromausfällen
Doch woran liegt so ein Kabeldefekt? "Das kann verschiedene Ursachen haben", erklärt Renz. "Zum Beispiel kann es durch Wurzeln oder Baggerarbeiten zu Vorschädigungen an Kabeln kommen." Auch frühere Netzstörungen könnten wegen der kurzzeitig höheren Belastung der Leitungen die Kabel beschädigen.
Auch im Juli 2017 ist in Krumbach der Strom ausgefallen. Damals hatte das komplette Stadtgebiet für eine Stunde kein Licht. "Das hatte eine vergleichbare Ursache", sagt Renz. Die Stromausfälle, die sich 2020 und 2021 in Günzburg und bei Burgau ereignet hatten, seien auch auf einen Kabeldefekt zurückzuführen. Damals wurden längere Kabelstrecken komplett ausgetauscht. Wegen des Unwetters im Sommer hatte es vergangenes Jahr zahlreiche Stromausfälle im Landkreis gegeben. Im Günzburger Stadtteil Wasserburg fiel beispielsweise ein Baum in die 20-kV-Mittelspannungsfreileitung. Darauf kam es zum Kurzschluss und einem Stromausfall in Bubesheim, Wasserburg und Teilen von Großkötz.
Im Internet wurde diskutiert, ob der Stromausfall mit dem kürzlich abgeschalteten Kernraftwerk in Gundremmingen zu tun hatte. Das ist aber nicht der Fall: "Der Stromausfall wurde ausschließlich durch einen technischen Kabeldefekt verursacht", erklärt Thomas Renz.
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