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Handball: Erfolgreiche Einwechslungen

Handball

Erfolgreiche Einwechslungen

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    Markus Waldmann ließ sich in München taktisch einiges einfallen.
    Markus Waldmann ließ sich in München taktisch einiges einfallen.

    Wichtige Siege haben die Landesliga-Handballer aus dem Landkreis am Wochenende errungen. Raunau brauchte defensiv etwas Anlaufzeit, Günzburg entdeckt immer mehr seine Kampfkraft.

    Süd/Blumenau – TSV Niederraunau 28:39 (17:19) Zwei höchst unterschiedliche Halbzeiten präsentierten Raunaus Handballer am Samstagabend in München. Trotz eines starken Starts war die erste Hälfte geprägt von einer schwachen Abwehrleistung. Im zweiten Teil schwammen sich die Raunauer dann frei und überrannten die SG FTM Süd Blumenau.

    Die Gaissacher Halle zeigte sich extrem rutschig und die TSV-Spieler agierten schon deshalb sehr vorsichtig in der Abwehr. Trotz zweier schneller Rückraumtore von Manuel Scholz und einem 2:4-Zwischenstand fehlte dem Spitzenreiter die Souveränität. Die Münchner glichen zum 4:4 und zum 5:5 wieder aus. Gerade in dieser Phase rutschten die Raunauer den Gastgebern immer hinterher und die dauernd einlaufenden SG-Spieler konnten nicht am Torwurf gehindert werden. Siebenmetertore von Scholz und schöne Wurfleistungen von Mathias Waldmann ließen dann den Vorsprung auf 8:14 anwachsen. Doch die Rutscherei ging weiter. Schnell waren die Münchner wieder auf 13:16 in Schlagdistanz. Auch brachten beide Torhüter in der ersten Hälfte kaum eine Hand an den Ball. Selbst die Umstellung auf eine 6:0-Abwehr brachte keinen Erfolg. Hätte nicht Thomas Wildt noch zwei Mal getroffen, wäre man wohl mit einem Remis in die Pause gegangen.

    Zum Start in den zweiten Durchgang überraschte Raunau-Coach Markus Waldmann seine Gegenüber mit einer Aufstellung ohne Scholz und Deisenhofer. Bis zum 21:26 hatte Julian Waldmann schon vier Mal getroffen und dem Spiel die Wende gegeben. Christoph Schäfer überzeugte mit kraftvollen Aktionen am Kreis. Sein 22:29 war schon so etwas wie eine Vorentscheidung. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Julian Waldmann, dem ein Schlag in den Unterleib die Luft nahm, stellte Markus Waldmann dann wieder um – wieder mit Erfolg. Jetzt warf plötzlich Thomas Wildt wie entfesselt und Oliver Kiebler lief in der ersten Welle den Münchnern davon. Paraden von Maxi Jekle führten zu Kontertreffern und zum deutlichen Sieg.

    Das Fazit von Markus Waldmann war schon eindeutig: „Das ist schon eine Sache, wenn man eine derart top-besetzte Bank hat. Wir haben jetzt einfach Alternativen und in der zweiten Hälfte haben wir ein gutes Team gesehen.“ Die Raunauer bleiben damit bis zum nächsten Heimspiel gegen den TSV Simbach Spitzenreiter. (walp)

    TSV Niederraunau Scholz 8/5, Wildt 6, M. Waldmann 5, Deisenhofer 5, Kiebler 5, J. Waldmann 4, Schäfer 3, Hartmann 2, Matzner 1.

    Günzburg – TV Memmingen 29:24 (12:10) Das Spiel war von unangenehmen Abwehrreihen und eifrigen Schiedsrichtern geprägt, die in einer rundum fairen Partie sage und schreibe 18 Zeitstrafen aussprachen. Ständige Über- und Unterzahlaktionen, die schwer nachvollziehbar erschienen, erzeugten viel zusätzliche Hektik. Regeltechnisch war dabei natürlich fast alles einwandfrei, da das unverzichtbare Institut der Tatsachenentscheidung dem Schiedsrichter praktisch jeden Pfiff in jede Richtung ermöglichen muss.

    1:0 führten die Gastgeber und behielten trotz schlechten Überzahlverhaltens bis zum 7:6 immer einen kleinen Erfolgsvorsprung. Dann kam die stärkste Phase der Gäste. Gestützt auf ihren überragenden Torwart führten die Memminger 7:8 und 8:9. Der VfL brachte nun erstmals den lange verletzten Andi Konopa, der sich gleich erfolgreich durchtankte und seine Farben zur 12:10-Halbzeitführung antrieb.

    Die Vorentscheidung fiel gleich nach dem Wiederanpfiff. Vier Tore in Folge bescherten dem VfL beim 16:10 ein kleines Polster. Näher als drei Tore sollten die Allgäuer nicht mehr herankommen. Die jungen VfL-Handballer hatten sich mittlerweile gut auf die Schiedsrichterlinie eingestellt und komplett auf unsinnige Reklamationen verzichtet. Das machte das Spiel deutlich einfacher. Der Gast war da noch in der Lernphase. Am höchsten war der Vorsprung beim 27:20 und 28:21. Mit dem 29:24 konnten beide Kontrahenten gut leben.

    Erfreulich beim VfL war die schnörkellose Leistung von Spielmacher Nico Jensen, der die Spielfäden fest in der Hand hielt und das Wurfpotenzial von Julian Nief, das er nicht nur bei seinen beiden Knallertoren aus dem Rückraum unter Beweis stellte.

    Günzburgs Trainer Stephan Hofmeister will künftig zur Vorbereitung nicht nur die Gegner, sondern auch die Schiedsrichter mit Video beobachten lassen und bedauerte, dass die bayerischen Schiedsrichterobleute – im Gegensatz zu ihren Kollegen in Württemberg – ohne Feedback durch Vereinsschiedsrichterbeobachtungsbögen auskommen. Der Dialog zwischen Schiedsrichtern und Trainern könnte gut zu einer einheitlichen Schiedsrichterlinie beitragen. (zg)

    VfL Günzburg Bieber, Schmid; Rothbauer (5), Lehr (2), Konopa (1), Geiger (1), Leix, Braun, Groß (5/4), Hermann, Jäger (4), Barthel (4), Nief (2) und Jensen (5).

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