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Handball-Bayernliga: Starker Abgang

Handball-Bayernliga

Starker Abgang

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    In seinem letzten Spiel als Trainer der Günzburger Herren hat Stephan Hofmeister mit seiner Mannschaft ein starkes Spiel gezeigt. Der VfL schließt die Runde nach dem Sieg gegen Friedberg als Dritter ab. Ab der kommenden Saison wird Hofmeister als Trainer der A-Jugend in Günzburg und der B-Jugend in Niederraunau seinen Fokus auf die Nachwuchsarbeit legen.
    In seinem letzten Spiel als Trainer der Günzburger Herren hat Stephan Hofmeister mit seiner Mannschaft ein starkes Spiel gezeigt. Der VfL schließt die Runde nach dem Sieg gegen Friedberg als Dritter ab. Ab der kommenden Saison wird Hofmeister als Trainer der A-Jugend in Günzburg und der B-Jugend in Niederraunau seinen Fokus auf die Nachwuchsarbeit legen. Foto: Ernst Mayer

    Vor großer Kulisse haben die Handballer des VfL Günzburg zum Saisonabschluss der Bayernliga das Schwabenderby gegen stark ersatzgeschwächte Friedberger mit 29:22 (13:10) gewonnen. Da Meister HSC Bad Neustadt in Waldbüttelbrunn seine erste und einzige Niederlage der Saison einstecken musste, wurde es zwar nichts mit der Vizemeisterschaft des VfL Günzburg. Die Weinroten beschließen die Runde aber als starker Dritter, vier Punkte vor der DJK Rimpar und acht Punkte vor dem TSV Friedberg, der in der Rückrunde enttäuschte.

    Dennoch war zu diesem letzten Duell der Saison in der Friedberger Sporthalle alles herrlich angerichtet. Einen großen Anteil an der tollen Kulisse hatten die Günzburger. Gut 250 Zuschauer waren mit Bus, Auto oder Bahn zum Spiel der Schwaben gefahren, um sich erst lautstark, dann herzlich und zufrieden von ihrem Team zu verabschieden.

    Der erste Treffer des Spiels gelang Friedberg. Alex Prantl traf zum 1:0. Doch der VfL spielte die erste Viertelstunde wie aus dem Lehrbuch. Jäger, Jahn, Knittl und Bandlow trafen hintereinander zum 1:4. Die Gastgeber mussten sich erst finden, ihre „Riesen“ fehlten verletzungsbedingt „hinten und vorn“. Auch Torjäger Fabian Abstreiter war kurzfristig ausgefallen und konnte seinem Team nur als Siebenmeterwerfer helfen.

    Schnell stand es 2:7 und als Jakob Hermann zur Freude der „Roten Wand“ das 4:11 erzielte, deutete vieles auf einen Kantersieg hin. Und das, obwohl TSV-Keeper Benjamin von Petersdorff eine überragende erste Halbzeit bot. Doch die Friedberger steigerten sich. Es war zu spüren, dass sie ihren Fans trotz aller Personalprobleme einen versöhnlichen Abschluss bieten wollten. Die „kleine“ Friedberger Formation spielte naturgemäß auch ganz anders als von Hofmeister im Taktiktraining vorbereitet. Die VfL-Deckung ließ sich plötzlich überraschen. Der schöne Vorsprung war bald dahin und so stand es zur Halbzeit 10:13 – Ergebnis wieder offen.

    Zwar erzielte Günzburg nach Wiederanpfiff gleich das 10:14. Doch dann waren die Schwarzen am Zug. Peter Haggenmüller schaffte den 13:14-Anschlusstreffer. In der 38. Minute war das Spiel beim 15:15 unentschieden. Trainer Hofmeister nahm eine Auszeit. Der Angriff spielte gegen die defensive Abwehrformation nicht mehr sauber, zu früh ging es „ab durch die Mitte“. Beim Stand von 16:16 (41.) kämpfte die VfL-Abwehr mit großem Siegeswillen gegen den eigenen Schlendrian und die ungewohnt kleinen und schnellen Friedberger.

    Dann zündete der VfL-Turbo zur Höchstgeschwindigkeit. Knittl, Jahn und Jensen rasten zum 16:19. Der kosovarische Nationaltrainer auf Friedberger Seite, Fadil Kqiku, nahm eine Auszeit. Wenig später scheiterte Fabian Abstreiter mit einem Siebenmeter an der Aura des starken VfL-Torwartes Patrick Bieber und traf knallend nur das Gebälk. Jäh wurde der leidenschaftliche Friedberger Kampf danach um seine Früchte gebracht. Zweimal Knittl und einmal Scholz und aus einem 16:16 war ein 16:22 geworden. In der 51. Minute die Vorentscheidung! Zuvor hatten besonders die Siebenmeterduelle zwischen Stefan Knittl, einem der besten Techniker in der Bayernliga, und seinen Friedberger Torwartfreunden die Zuschauer in den Bann gezogen. Siebenmal trat der Ex-Friedberger zur Vollstreckung an und blieb Sieger, mal gedreht, mal gezwirbelt oder einfach knallhart. Nach 60 Minuten stand es leistungsgerecht 22:29.

    Eine Wachablösung im schwäbischen Handball? So weit will VfL-Trainer Stephan Hofmeister nicht gehen. Das Ergebnis sei eine schöne Momentaufnahme nach einer Saison, in der der Meister von Anfang an feststand. In der kommenden Saison würden die Karten komplett neu gemischt, so Hofmeister. Sowohl in Günzburg als auch in Friedberg.

    Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel wurde gleich die erste Änderung bekannt: Manuel Scholz und Stefan Knittl wechseln zurück nach Friedberg. Vom TSV waren sie einst nach Günzburg gekommen, nun zieht es sie, berufsbedingt, zum Ex-Klub. Sie waren im letzten Heimspiel vor einer Woche in Günzburg bereits verabschiedet worden.

    Trotz dieses Abschieds kann man beim VfL zufrieden sein. In der Rückrundentabelle liegt Günzburg hinter Meister Bad Neustadt auf Platz zwei. Der VfL hat nach einer verkorksten Hinrunde die richtige Richtung eingeschlagen, sich nicht hängen lassen und Charakterstärke bewiesen.

    Die Mannschaft geht nun in die Pause, ehe Neu-Trainer Gabor Czako im Juni zum Vorbereitungsbeginn lädt. Bis dahin werden auch alle Spieler wieder an Bord sein. Pascal Bucks Knieverletzung ist, so zeigte eine Untersuchung, mit Krafttraining einfach zu beheben. Jonas Gucklers Kreuzbandriss ist so gut wie ausgeheilt. Er wird in der Pause bei der A-Jugend weitertrainieren, um Anschluss an alte Leistungsfähigkeit zu finden. (zg)

    VfL Günzburg Bieber, Bruno; Knittl (9/7), Guckler, M. Jahn (3), S. Jahn (1), Leix, Bandlow (3), J. Herrmann (1), Groß, Jensen (2), Lehr, Jäger (6), Scholz (4)

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