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Bayreuther Festspiele: Wie die "Meistersinger" in letzter Minute gerettet wurden

Bayreuther Festspiele

Wie die "Meistersinger" in letzter Minute gerettet wurden

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    Johannes Martin Kränzle (rechts) als Beckmesser bei den Bayreuther Festspielen.
    Johannes Martin Kränzle (rechts) als Beckmesser bei den Bayreuther Festspielen. Foto: Enrico Nawrath, Festspiele Bayreuth/dpa

    Er ist am Telefon. Trotz Hals-Infekts. Aus alter Verbundenheit zu Schwaben und Augsburg, wo die Basis für seine Weltkarriere gelegt wurde: Johannes Martin Kränzle, international gefragter Opern-Bariton, dieses Jahr wieder parallel beschäftigt bei 1a-Adressen: einerseits mitten unter den „Meistersingern“ von Bayreuth, andererseits bei Mozarts „Cosí“ in Salzburg.

    Aber jetzt sind Kränzles Engagements erst mal stummer Natur. Am Montagmorgen, als er um 9 Uhr wegen Halsbeschwerden bei der Bayreuther Festspielhaus-Ärztin auf der Matte stand, riet diese dringend ab vom Singen. Und in der Folge wurde es richtig spannend hinter den Kulissen. Ersatz musste her für die Vorstellung 16 Uhr. In Wien wurde gegen 12 Uhr Bariton-Kollege Bo Skovhus erreicht, im Fitness-Center weilend. So jedenfalls hat er es Kränzle erzählt. Umziehen, Sausen zum Flughafen Wiener Neustadt, Privatflug mit Piloten, 15.40 Ankunft im Festspielhaus.

    Bo Skovhus sang in Bayreuth vom Bühnenrand

    Nur: Bo Skovhus kennt zwar die zu singende Beckmesser-Partie aus den „Meistersingern“, nicht aber die spezielle Regie in Bayreuth. Also sang der Däne die Partie vom Bühnenrand, während Kränzle still und stumm den Beckmesser auf der Bühne mimte. Solche Rollen-Aufspaltung ist – im Fall des Falles – zwar gängige Opern-Praxis; diesmal aber war’s besonders dramatisch.

    Zur Zeit ist Kränzle – stumm – in Salzburg, wegen der Proben zur „Cosí“. Für den 1. August hofft er, in Bayreuth singen zu können, am 6. August in Salzburg – und dann immer hin und her, schön abwechselnd. Man will ihn halt hören...

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