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Architekturwettbewerb: Vorratsbau für große Orchestermusik

Architekturwettbewerb

Vorratsbau für große Orchestermusik

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    Der Wettbewerbs-Siegerentwurf für das neue Konzerthaus in München, der am Wochenende in der Landeshauptstadt vorgestellt wurde, soll nach dem Willen der Architekten Cukrowicz Nachbaur an industrielle Speicherbauten erinnern. „Wir bauen einen Klangspeicher, eine Kathedrale, einen Musiktempel“, so der Österreicher Anton Nachbaur während der Vorstellung sämtlicher Preisträger des Architektenwettbewerbs.

    Nach den Plänen des Büros aus Bregenz ruht auf dem mit Metall verkleideten Erdgeschoss eine kastenförmige Glasfassade, die sich nach oben hin mit leichter Wölbung verjüngt. Um das Prestigeprojekt war rund 15 Jahre gerungen worden. Gestritten wurde um die Notwendigkeit eines weiteren Konzertsaals ebenso wie um den geeigneten Standort. Bayerns Innenminister Herrmann (CSU) spricht jetzt von einem „Konzertsaal von Weltklasse-Spitzenniveau“, der auch die Stadt München überzeugt habe.

    Der Neubau im Werksviertel am Ostbahnhof Münchens soll feste Spielstätte für das renommierte Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks werden. Chefdirigent Mariss Jansons nannte den Entwurf vielversprechend. Nun komme es darauf an, einen hervorragenden Akustiker für den optimalen Klang zu finden.

    Geplant sind unter anderem zwei Konzertsäle mit 1800 beziehungsweise 600 Sitzplätzen. Weitere Räume sind für die Hochschule für Musik und Theater vorgesehen und für einen Bereich zur Musikvermittlung. Auch Gastronomie, Läden und Büros sowie eine Tiefgarage soll es geben. Im Staatlichen Bauamt München I wird sich ein eigener Beauftragter um das Prestigevorhaben kümmern.

    Herrmann hofft, dass die Bauarbeiten im Frühsommer 2018 beginnen können. Bevor die Bregenzer Architekten den Zuschlag erhalten, müssen aber erst noch die Kosten ihres Entwurfs berechnet werden. Parallel sollen weitere Ausschreibungen etwa für die Akustik oder die Gebäudetechnik vorbereitet werden. Herrmann nannte eine Orientierungsgröße von 300 Millionen Euro. Genaue Angaben zu den Kosten wollte er nicht machen.

    Neben dem ersten Platz im Wettbewerb gab es noch vier weitere Preise und vier Anerkennungen. Die PFP Planungs GmbH aus Hamburg kam auf den zweiten Platz, Platz drei ging an David Chipperfield Architects aus Berlin. Insgesamt wurden Preisgelder in Höhe von 500000 Euro vergeben. Der Architekt Stephan Braunfels, der die Münchner Pinakothek der Moderne entworfen hatte, wollte sich die Teilnahme am Wettbewerb vor Gericht erstreiten, weil ihn der Freistaat nicht berücksichtigt hatte. In letzter Instanz war er aber im August vor dem Oberlandesgericht München gescheitert.

    der Modelle und Pläne bis zum 26. November, täglich von 10 bis 18 Uhr, in der White Box im Werksviertel München

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